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«Die Dokumentation „Food for Profit“ der italienischen Journalistin Giulia Innocenzi berichtet über die Folgen der industriellen Tierhaltung. Sie zeigt, mit welchen Strategien die Agrarlobby Einfluss auf EU-Abgeordnete nimmt. Mit einem Heer von Lobbyisten gelingt es ihr, nicht nur den Großteil der horrenden EU-Agrarsubventionen abzuschöpfen, die Fleischindustrie lässt sich sogar ihre Werbespots oder die Entwicklung neuer Qualzuchten durch die EU finanzieren. Vor diesem Hintergrund stellt die Filmemacherin die Frage, ob wir nicht längst in einer Lobbykratie leben. Doch es gibt auch Hoffnung.»

Giulia Innocenzi:

«Brüssel ist nach Washington die zweitwichtigste Lobby-Hauptstadt der Welt. Hier sind 25.000 Lobbyisten aktiv. Ein Großteil arbeitet für die mächtige Agrar- und Lebensmittelindustrie. Sie wenden sich an Europaabgeordnete und bitten um ein Treffen. Ihr Ziel ist es, durch Änderungen Einfluss auf die Gesetzgebung zu nehmen und Subventionen für ihren Sektor zu erhalten. Dieses privilegierte Verhältnis haben die Bürger, die die Abgeordneten wählen, nicht. Das ist nur Industrievertreter vorbehalten. Um zu entlarven, was hinter verschlossenen Türen passiert, statteten wir einen Lobbyisten mit einer versteckten Kamera aus und filmten heimlich seine Treffen mit Europaabgeordneten. Wir konnten belegen, dass MEPs bereit sind, die Lobbyisten bei der Durchsetzung ihrer Vorschläge zu unterstützen. Sie wurden zu Helfern der Tierindustrie, weil sie glauben, sich so ihre Wiederwahl sichern zu können.»

«Wir finanzieren die industrielle Landwirtschaft mit unseren Steuergeldern. Die EU fördert sogar die Werbung der Fleischindustrie. Einerseits warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) davor, dass rotes Fleisch Krebs erregend ist. Andererseits finanziert die EU Werbespots für Fleischprodukte. Und es geht noch weiter: Wir konnten filmen, dass die Lobbyorganisation Copa Cogeca daran arbeitet, dass gentechnisch optimierte Tiere EU-weit zugelassen werden. Wenn sie Erfolg hat, wäre es möglich, blinde und federlose Hühner zu züchten, Schweine mit sechs Beinen oder Kühe ohne Hörner. Für solche Qualzuchten könnte die Tierindustrie sogar noch Forschungsgelder einstreichen. Bis zu 10 Millionen Euro vergibt die EU für Pilotprojekte. Als Argument dient, dass man so mehr Nahrungsmittel für hungernde Menschen produzieren könne.»

https://www.tierrechte.de/2024/05/08/interview-zur-eu-wahl/