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Prof. Dr. Hermann Lotze-Campen:

«Ein Großteil des Getreides, das aus der Ukraine kommt, wird als Futtermittel genutzt. Wir müssen also auch über eine Reduktion der Nachfrage nach tierischen Produkten nachdenken. Wenn wir Äcker zum Anbau von Lebensmitteln direkt für die Menschen statt für Viehfutter nutzen, ist unter dem Strich mehr Nahrung für die Menschen da. Vereinfacht gesagt: Brot statt Fleisch. Wenn es uns um Ernährungssicherheit geht, dann ist Tierproduktion einfach ineffizient.»

«Um gegenzusteuern, sind zum einen Preissignale wichtig, etwa die Abschaffung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für tierische Produkte, oder eine zusätzliche Besteuerung.»

«Mehr Gemüse, Obst, Nüsse, das wäre gut für den Planeten, aber auch für uns selbst, für den eigenen Körper.»

«Zudem müssen wir die Nahrungsmittelverschwendung beenden. Das ist, genau wie die Nachfrage nach tierischen Produkten, ein großer Hebel. Zum Beispiel entspricht die Menge an vergeudetem Weizen allein in der EU etwa der Hälfte der Weizenexporte der Ukraine, das muss man sich mal vorstellen.»

«Wenn man sich die Vorschläge der EAT-Lancet-Kommission für eine gesündere Ernährung, eine Ernährung im Sinne der planetaren Grenzen ansieht, dann stellt sich die Knappheit auf der Produktionsseite noch einmal ganz anders dar. Es geht um gesunde Menschen auf einem gesunden Planeten.»

«Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft nicht zurückgedreht wird. Längerfristig bedrohen sowohl der Klimawandel als auch der Biodiversitätsverlust die Grundlagen der Lebensmittelerzeugung. Wenn da nicht gegengesteuert wird, steht uns bei der Ernährungssicherheit später eine wesentlich größere und länger anhaltende Krise ins Haus.»

https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/agraroekonom-erklaert–warum-wir-weniger-fleisch-essen-sollten-31740396.html