SPIEGEL-Reporter Christoph Reuter hat aus Syrien berichtet, aus dem Irak. In der Ukraine wird er nun Zeuge eines Vernichtungskrieges mitten in Europa. Seine Eindrücke aus dem Osten des Landes:
Anmerkung: Wertvolle Einordnung eines erfahrenen Mannes!
Das denke ich auch: “Außenstehende” und gerade die entscheidenden Politiker können die wahre Situation nicht wirklich begreifen, erfassen, vielleicht wollen sie es auch nicht, weil man von ihnen “Sachlichkeit” erwartet. So neigen sie zum Einordnen in bekannte Begriffe Krieg, Angriffe, Opferzahlen, Bombeneinschläge, wodurch fast schon triviale Kategorien entstehen. Doch die Todesangst und die ständig (wachsende) Verzweiflung eines jeden Einzelnen vor Ort, Tag für Tag, Nacht für Nacht, Stunde um Stunde, dazu Hunger, Schmerzen, Durst. Angst und Sorge um die Angehörigen und das elende Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit schreien nach sofortiger Hilfe für die vielen Unschuldigen. Die hat Vorrang vor allem. Doch sie kommt nicht. Oder viel zu langsam, zu zögerlich. Kein Wunder, dass Selensky da irgendwann “die Beherrschung verlor” , als er sich nicht mehr an “die Etikette” hielt und Steinmeier jene Klatsche verpasste.