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Wenn ich über vegane Haustierfütterung etwas publiziere, kommen immer wieder 2 Kategorien von Einwänden, die ich weder akzeptieren noch so stehen lassen kann:

  1. Vorurteile, Halbwahrheiten und Lügen wie „nicht artgerecht weil carnivor“, „Tierquälerei“, „gegen Tierschutzgesetz“, „Nährstoffmangel“ usw. werden gebetsmühlenartig ohne Sinn und Verstand verbreitet, ohne dass man sich mit den ernährungsphysiologischen Fakten vertraut gemacht hat. Man plaudert das nach, was die Tierausbeuter und die Fleischindustrie vorgegeben haben.
  2. Man berichtet über eine vegane Fütterung von Katzen, bei der die Tiere krank geworden sind, insbesondere Nierensteine bekommen haben. Was für eine dumme Argumentation! Es ist völlig logisch, dass eine nicht an das Nährstoffbedürfnis einer Katze angepasste Fütterung die Tiere krank machen kann! Das ist doch vollkommen klar. Warum sind denn die Sprechstunden der Tierärzte voller kranker, mit Fleisch ernährter Katzen? Gerade deshalb kommt es ja darauf an, sich kundig zu machen, was die Bedürfnisse einer Katze sind. Das ist zum Beispiel die Beachtung der Tatsache, dass bei einer Umstellung auf vegane Fütterung der Harn einen höheren pH-Wert aufweisen kann und es deshalb zu Entwicklung von Steinen kommen kann. Deshalb ist es immer sinnvoll, mit einem speziellen Hefepräparat wie VegeYeast den Harn anzusäuern. Die Gabe von Taurin ist ebenfalls essentiell bei Katzen. Beachtet man diese wenigen Fakten, wird man mit einem ausgezeichneten Gesundheitsstatus seiner Katzen belohnt.

Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, dass sich die Gegner einer veganen Katzenfütterung nicht zu schade sind, diese blamablen Aussagen immer wieder gebetsmühlenartig von sich zu geben, obwohl sie sich in beiden Fällen outen, dass sie entweder zu faul oder unfähig waren, sich das wenige ernährungsphysiologische Wissen anzulesen. Die moralische Bankrotterklärung gegenüber den verfütterten „Nutztieren“ möchte ich in diesem Zusammenhang nicht ganz unerwähnt lassen. Warum sollte eine Katze mehr wert sein als ein Kalb. Warum sollte ein Kalb für Haustiere (und Menschen) leiden und sterben? Diese Unterscheidung zwischen lebenswerten und nicht lebenswerten Tieren, zwischen liebenswerten Haustieren und brutal ausgebeuteten „Nutztieren“ ist nichts weiter als widerlicher willkürlicher Rassismus.

Schauen wir uns noch einmal die Fakten und Studienlage zur veganen Katzenernährung an. Der Tierarzt Andrew Knight, ein Experte für Tierernährung, hat dies in einem Artikel gut zusammengefasst. ProVegan hat ihn ins Deutsche übersetzt:

Zweifelhaftes Geschäft? – Veganes Haustierfutter

Tiermediziner Andrew Knight über die beste Ernährung für unsere Haustiere

Stellen Sie sich vor, Sie treiben in einem türkisfarbenen Meer daher, beruhigt von den Wellen, die sanft am weißen Strand dieses exotischen Ortes auslaufen, an den Sie Ihr Chef als bescheidene Anerkennung für Ihre jahrelange, qualifizierte und geschätzte Arbeit endlich ausgeflogen hat. Die Sonne ist warm, der Himmel blau und ein Lüftchen lässt die Palmenblätter leicht schwingen, während sie einen Schatten auf den Cocktail werfen, welcher an ihrem Liegestuhl wartet. Alles ist so wie es sein soll.

Plötzlich wird die Stille von einem mächtigen Spritzer gestört. Ein pelzartiger, rötlich-brauner Streifen saust an Ihnen vorbei, schaumige Blasen steigen herab. Schielend gegen das helle Licht können Sie nur ein paar durchnässte Ohrspitzen und ein aufmerksam zitternden Schwanz erkennen, der sich schnell wieder ins tiefere Blau zurückzieht. „Aha,“ stellen Sie fest, „es ist nur eine einheimische Hauskatze, die ihrer normalen, katzenartigen Ernährung, bestehend aus Fisch, nachkommt!“

Beim Zurückschwenken des Blickes in die endlosen Tiefen des blauen Himmels überlegen Sie, dass sie ein oder zwei Dinge über Katzen wissen. Die Vorliebe von Katzen für Fisch zum Beispiel, ist alt bekannt. Insbesondere Thunfisch. Sie wissen, dass täglich, kurz nach dem Aufstehen, Küsten-Katzen naturgemäß 10-20 Kilometer in das Meer schwimmen, um Blauflossenthunfisch mit einem Gewicht von bis zu einer halben Tonne zu jagen, welche sie in Unterwasserkämpfen angreifen und zur Strecke bringen. Sie wissen, dass sie ihre Mahlzeiten mit kleineren Arten garnieren, wie z.B. Lachs, Garnelen und jungen Fischen. Zum Glück wurden Angriffe auf sonnengebräunte, schwimmende Primaten noch nicht verzeichnet.

Sie wissen, dass heranwachsende Kolonien wilder Katzen in Ländern wie Afrika zu ihren Ursprüngen zurückgekehrt sind, großem Wild nachpirschen und es jagen, insbesondere Rinder, Schafe und Schweine und sogar gefährdete Büffelherden bedrohen. Die Bestände der Breitmaulnashörner sind auf kritische Werte gefallen. Anscheinend spülen diese furchterregenden Raubkatzen ihre Beute sogar gerne mit Kuhmilch herunter. Katzenbabys erlangen den Geschmack auf natürliche Weise, weil Katzenmütter sie mit speziell ausgewählten, säugenden Kühen zum sicheren Hüten zurücklassen, während sie selbst ausgehen und andere Beute jagen… „Lächerlich!“ Habe ich Sie gerade spotten hören? Denken Sie nochmal darüber nach! Millionen Katzen- und Hundehalter weltweit halten es für vollkommen natürlich ihren Katzen und Hunden vorgefertigten Fisch und Krabben, Körperteile von Kühen, Schafen, Schweinen, Truthähnen, Enten, Hühnern und Milch zu füttern. Vielleicht sind sie einer von ihnen. Bis jetzt, jagen Katzen in ihrer natürlichen Umgebung, entgegengesetzt zu Wasser- und Sonneninduzierten Halluzinationen kleine Säugetiere, Vögel und große Insekten. Sie wurden bis jetzt weder beobachtet Tiefsee-Thunfisch zu verfolgen, noch Herden von Kühen, Schafen oder Schweinen zu terrorisieren.

Fleischlastiges Haustierfutter

Ungeachtet der biologischen Beweislage halten Millionen Menschen an dem Glaube fest, dass es irgendwie natürlich sei ihren Katzen und Hunden handelsübliche Nahrung, bestehend aus verschiedenen Körperteilen aus einer Vielzahl von Tieren, die sie niemals auf natürlichem Wege essen würden, zu verfüttern. Bei diesen werden Schlachthausprodukte hinzugefügt, die für den menschlichen Konsum als ungeeignet beurteilt wurden, so wie „4-D“ Fleisch (von Tieren, die behindert sind [disabled], krank [diseased], sterbend [dying] oder bereits beim Transport im Schlachthaus tot ankommen [dead]) pfiffig getarnt mit Namen wie „Fleischderivate“ oder „Nebenerzeugnisse“. Leider haben Fische keine Mechanismen entwickelt die modernen Meeresverschmutzungen, wie Quecksilber und PCB’s, welche sich in ihrem Gewebe ansammeln, auszuscheiden. Einmal der Luft ausgesetzt, sind Fische besonders anfällig für bakterielle Verwesung. Beschädigter oder verdorbener Fisch wird ebenso dem kommerziellen Haustierfutter zugefügt.

Tierfutter-Marken aus Ländern wie den USA enthalten auch zermahlene Hunde- und Katzenleichen aus Tierheimen. Ebenso werden giftige Flohhalsbänder nicht immer entfernt. Wenig überraschend, entdeckte eine Studie von der US Food and Drug Administration aus dem Jahre 1998 die zum Einschläfern benutzte Lösung Natrium-Pentobarbital in 43 zufällig ausgewählten Trockenfuttersorten, welches speziell entwickelt wurde, um Hunde, Katzen und andere Tiere zu töten. Um die Schmackhaftigkeit zu verbessern wird Trockenfutter mit einer Kombination raffinierter Tierfette, Schweinefett, gebrauchtem Restaurantfett und anderen Ölen bespritzt, die zu widerlich oder für den menschlichen Verzehr ungenießbar sind und hohe Mengen ungesunder freier Radikale und Transfettsäuren enthalten. Diese Öle sorgen für den charakteristischen Geruch, der einem bei einer neu geöffneten Packung Trockenfutter entgegen kommt. Zusätzliche Gefährdungen entstehen durch Verschmutzungen mit Bakterien, Protozoen, Pilzen, Viren und Prionen zusammen mit deren Giften, hormonellen und antibiotischen Rückständen, vorwiegend in Marken aus Ländern wie den USA, wo mehr dieser Chemikalien an Nutztiere verabreicht werden, und durch potentiell gefährliche Konservierungsstoffe, von denen manche in mehreren Ländern verboten wurden.

Gier: eine starke Kraft

Das Verlangen von Managern der Nahrungsmittelindustrie, ein paar mehr Cent aus Inhaltsstoffen zu quetschen, die richtigerweise als für den Konsum ungeeignet deklariert werden müssten, haben fleischlastiges Haustierfutter in eine enorme industrielle Müllhalde verwandelt, gefüllt mit Produkten, die keine vernünftige Katze oder Hund in Betracht ziehen würde. Gier ist jedoch eine starke einfallsreiche Kraft, die zur Erfindung von „Digest“ geführt hat. Laut dem Text Small Animal Clinical Nutrition, „Digest ist wahrscheinlich der wichtigste in den letzten Jahren entdeckte Faktor, um die Schmackhaftigkeit von Katzenfutter für Katzen und, zu einem geringeren Grad Hunden, zu verbessern.“ Was ist also diese Wunderzutat?

Digest ist ein Euphemismus der Industrie für eine Suppe aus teilweise aufgelösten Innereien, Lebern, Lungen und diversen Eingeweiden von Hühnern (vorwiegend) und anderen Tieren, produziert mit Hilfe von verschiedenen Enzymen und Säuren. Die genauen Inhaltsstoffe sind streng geschützte Betriebsgeheimnisse, die in unterschiedlichen Kombinationen verschiedene Geschmäcker erzeugen. Ladungen, die geschmacklich mehr nach Rindfleisch kommen, können auf magische Weise eine Dose unterschiedlicher Tierkörperteile in einen „Rindfleischeintopf“ verwandeln, während die, die „fischiger“ sind, „Ozean Weißfisch“ erzeugen.

Vegane Ernährung: gesund?

Richtig angepasste vegane Ernährung kann eine gesunde Alternative für Hunde und Katzen sein und die zahlreichen Gefährdungen in fleischlastigem Haustierfutter eliminieren. Vegane Ernährung liefert alle notwendigen Nährstoffe, einzig aus Gemüse, mineralischen und synthetischen Quellen. Jede Spezies benötigt bestimmte Nährstoffe aus der Ernährung, im Grund genommen mehr als spezielle Inhaltsstoffe. Eine wachsende Anzahl Hersteller liefert bereits vegane Tierernährung (siehe www.VegePets.info, ‚Suppliers‘). Komplette Ernährungen, sowie Nährstoffergänzungsmittel sind erhältlich. Das erstere liefert Bequemlichkeit, während das letztere eine günstigere Alternative bietet, für diejenigen, die lieber Nahrungsergänzungsmittel in selbstgemachtes Essen hinzufügen. Rezepte sind in Büchern wie Vegetarian Cats & Dogs (Peden, 1999) und Obligate Carnivore (Gillen, 2003) erhältlich und von Lieferanten.

Unnatürliches Verhalten?

Gutgesinnte aber sich irrende Tierhalter wehren sich oftmals gegen vegane Ernährung, weil sie glauben, dass kommerzielle, fleischlastige Ernährung einen größeren Ausdruck von natürlichem Verhalten erlaube. Dieser Anspruch erfordert genauerer Prüfung. Wenn wilde Katzen und Hunde Beute töten, fressen sie so viel wie möglich, um den Konsum von Konkurrenten zu verhindern. Dem folgen unsichere Zeiten des Hungers. Trotzdem beinhalten kommerzielle, fleischlastige Ernährungen allerlei Körperteile von Tieren, die Katzen und Hunde niemals auf natürlichem Wege essen würden, stark gewürzt mit unnatürlichen Zusatzstoffen fragwürdiger Sicherheit. Diese werden täglich zu vorhersehbaren Zeiten aus Dosen oder Päckchen zubereitet, zusätzlich oft sogar noch mit rund um die Uhr verfügbarem Trockenfutter. Das Ergebnis hat ziemlich wenig Ähnlichkeit zum natürlichen Ernährungsverhalten. Tierhalter mikrochippen, impfen, entwurmen, entflohen und kastrieren ihre felligen Kameraden und schließen sie nachts im Haus ein, weil sie richtigerweise glauben, dass solche Schritte notwendig sind, um die Gesundheit zu gewährleisten. Warum weigern sich dann so viele Katzen- und Hundehalter vegane Ernährung zu füttern, nur auf der Basis, weil es „unnatürlich“ ist? Die wahren Gründe für diese merkwürdige Doppelmoral entstammen wahrscheinlich aus den tiefsitzenden Bedürfnissen, dieser sonst so fürsorglichen Tierhalter, das involvierte Leiden und den Tod in vergangener und gegenwärtiger fleischlastiger Ernährung zu rechtfertigen, indem der Glaube aufrechterhalten wird, dass Fleisch natürlich und notwendig sei.

Gesundheitliche Auswirkungen

Der Glaube, dass Katzen, und zu einem geringeren Grad Hunde, ohne Fleisch nicht aufblühen könnten, wird weitgehend sogar von Tierärzten aufrecht erhalten. Jedoch ergab eine neue Untersuchung der bio-medizinischen Literatur nur eine Studie, welche einen nachteiligen Effekt in vegetarischen Katzen aufzeigte. Es ist bekannt, dass diese Kost ernährungsphysiologisch mangelhaft war. Andererseits bewiesen mindestens zehn wissenschaftliche Studien erhöhte Risiken bei einer Vielzahl von Krankheiten, bei einer Langzeit-Versorgung von Katzen und Hunden mit fleischlastiger Ernährung, darunter: Nieren-, Leber- und Herzkrankheiten, neurologische, visuelle und neuromuskuläre Krankheiten, sowie Hautkrankheiten, Blutungsstörungen, Geburtsdefekte, geschwächte Immunsysteme und infektiöse Krankheiten (siehe www.VegePets.info, ‚Meat-Based Diets‘). Wie auch bei Menschen, steigen die Raten sogenannter „degenerativer“ Krankheiten wie Übergewicht, Krebs, Herz- und Nierenkrankheiten bei Katzen und Hunden auf unnatürliche und beunruhigende Werte, und langfristige Belastung durch ungesunde Ernährung ist der gängigste vermeidbare Grund.

2006 wurde die erste Studie zur Gesundheit einer Anzahl von Langzeit-vegetarischen Katzen (die meisten waren tatsächlich vegan) in der Fachzeitschrift American Veterinary Medical Association veröffentlicht – eine der weltweit führenden Tiermedizinischen Fachzeitschriften. Die meisten waren klinisch gesund, ausgenommen leichte Blutwertveränderungen bei drei Katzen, welche teilweise mit Tischabfällen gefüttert wurden. Ähnliches ergab 1994 eine Studie über eine Gruppe veganer (65 %) und vegetarischer (35 %) Hunde, dass die große Mehrheit sich in guter bis exzellenter Gesundheit befand, insbesondere bei den lebenslangen veganen oder vegetarischen. Basierend auf diesen groß angelegten Studien und zahlreichen zusätzlich berichteten Fällen, erscheinen ernährungsphysiologisch vernünftige vegane oder vegetarische Haustierernährungen mit den folgenden Gesundheitsvorteilen verbunden: gesteigerte Allgemeingesundheit und Vitalität, vermindertes Vorkommen von Krebs, Infektionen, Schilddrüsenunterfunktion (eine belastende hormonelle Krankheit), Ektoparasiten (Flöhe, Zecken, Läuse und Milben), verbesserter Zustand des Fells, Kontrolle von Allergien und Gewicht, Rückgang von Arthritis, Rückgang von Diabetes und Bekämpfung des grauem Stars.

Gesundheit absichern

Ernährungsphysiologisch gut zusammengestellte vegane Ernährung kann all die Bedürfnisse von Katzen und Hunden decken, während die mit fleischlastiger Ernährung zusammenhängenden Gefahren vermieden werden. Korrekter Einsatz eines vollständigen und ausgewogenen Nahrungsergänzungsmittels oder vollwertiger Ernährung ist essentiell, um ernährungsbedingten Krankheiten vorzubeugen, die andernfalls irgendwann auftreten, wenn es an bestimmten Nährstoffen mangelt. Zu einer veganen Ernährung wechseln kann möglicherweise auch eine Alkalisierung des Harns zur Folge haben, welche das Risiko von Harnsteinen und Blockierungen erhöhen kann, vor allem bei männlichen Katzen. Diese können lebensbedrohlich sein. Daher sind regelmäßige Kontrollen des Säuregehalts im Urin, beider Geschlechter bei Katzen und Hunden, essentiell. Eventuell vierzehntägig während jeder Ernährungsumstellung und mindestens alle drei Monate nach Stabilisierung. Urin von Hunden kann mit Hilfe von Behältern wie z.B. Folienbehältern, und von Katzen mit nicht absorbierendem Plastik-Katzenstreu aufgesammelt werden, erhältlich bei Tierärzten. PH (Säuregehalt) Teststreifen sind ebenfalls von Tierärzten erhältlich, obwohl Säuremessungen die präzisesten Ergebnisse liefern. Der pH-Wert des Urins von Katzen und Hunden ist normalerweise 6,0 – 7,5. Eine Auswahl an Nahrungszusätzen, gelistet auf www.VegePets.info kann eine Alkalisierung korrigieren, sollte sie denn auftreten.

Vegane Ernährung

Große Geduld und Beharrlichkeit kann beim Umstellen der Ernährung erforderlich sein, besonders für Tiere, die zuvor „Digest“ ausgesetzt waren. Veränderungen werden am besten schrittweise durchgeführt, z.B. in dem man eine 90 %/10 % alt/neu Mischung für ein paar Tage füttert, anschließend 80 %/20 %, und so weiter. Schrittweise Veränderungen erlauben auch einen angemessenen Übergang von Verdauungsenzymen und im Darm befindlichen Mikroorganismen, wodurch ungünstige Reaktionen wie Durchfall minimiert werden. Tierhalter sollten klar aufzeigen, dass die neue Ernährung genauso essbar ist wie die alte (ohne möglicherweise ihr Haustier zu warnen oder zu alarmieren, indem man sich anders verhält!). Sie sollten nicht besorgt sein, wenn Tiere zuerst um das neue Essen einen Bogen machen. Es in der Nähe zu haben wird helfen die notwendige mentale Gewöhnung zu schaffen, genauso wie das Essen sorgfältig durchzumischen und die Ergänzung wohlriechender (die Bedeutung von Geruch ist sehr wichtig) und wohlschmeckender Zusätze wie Nährhefe, Pflanzenöl, Nori-Flocken und Spirulina. Es kann ebenfalls helfen das Essen leicht zu erwärmen. Frisches Essen sollte immer angeboten werden. Die wichtigsten Faktoren, um problematische Tiere umzustellen, sind schrittweise Veränderung und Beharrlichkeit. Durch Benutzung dieser Prinzipien wurden bereits die hartnäckigsten Katzen und Hunde erfolgreich an eine gesunde vegane Ernährung gewöhnt.

Schlussfolgerung

Vielleicht sind Sie eines Tages der Erste der beobachtet wie eine Hauskatze Thunfisch jagt, während Sie bei einem tropischen Inselurlaub, welcher Ihnen ihr Chef sicherlich schuldet, im Wasser schwimmen. Vielleicht sind Sie der Erste der ernsthaft beweist, dass es für Katzen und Hunde natürlich ist, diese zahlreichen, unpassenden und potentiell gefährlichen Inhaltsstoffe in kommerziellem, fleischlastigem Haustierfutter zu essen. Bis dahin allerdings könnten Sie eine ernährungsphysiologisch vernünftige vegane Alternative in Betracht ziehen. Dies würde die Chancen auf gute Gesundheit und Langlebigkeit maximieren, nicht nur für Ihre Katze oder Ihren Hund, aber ebenfalls natürlich für unsere vielfach schlecht behandelten sogenannten „Nutztiere“!

* Dr. Andrew Knight ist der Präsident von Animals Count, einer englischen politischen Partei für die Tiere, ein erfahrener Katzen- und Hunde-Tierarzt und Autor der Informationsseite www.VegePets.info.

Hier der Artikel in Englisch:

http://www.andrewknight.info/resources/Publications/Vegetarianism/AK-Veg-animals-Lifescape-2008-May-74-6.pdf

Bereits 1999 wurde am Institut für Tierernährung der Tierärztlichen Fakultät der Maximilians-Universität München, Lehrstuhl für Tierernährung und Diätetik eine Doktorarbeit zur vegetarischen und veganen Ernährung von Hunden und Katzen angefertigt. Die Dissertation wurde 1999 von Radka Engelhard geschrieben unter der Leitung von Prof. Ellen Kienzle (Referentin, Frau Kienzle ist vehemente Propagandistin der Fleischfütterung). Hier die wichtigsten Ergebnisse aus der Schlussfolgerung/Zusammenfassung der Seiten 212 -214, mit denen ProVegan übereinstimmt und dies genau so auch empfiehlt (Zitate aus der Dissertation):

„Die vegetarische Ernährung wird von Hunden gut toleriert.“

„Weder bei Hunden noch bei Katzen sollte auf Supplemente verzichtet oder diese aufs Geratewohl eingesetzt werden.“

„Sofern bei Katzen die Besonderheiten ihres Nährstoffbedarfs sowie der Nahrungsprägung berücksichtigt werden, ist eine vegetarische Ernährung akzeptabel, andernfalls ist sie tierschutzrelevant.“