Dazu ein offener Brief von Prof. Dr. Klaus Hamper an Schröder:
Sehr geehrter Herr Atze Schröder,
Sie fungieren als neuer Werbepartner für die „Bruzzler“-Grillwurst der Firma Wiesenhof. Die Wesjohann-Gruppe, zu der die Marke „Wiesenhof“ gehört, erwirtschaftet ihren inzwischen milliardenschweren Umsatz mit der systematischen Ausbeutung und Tötung von fühlenden Lebewesen, die in kürzester Zeit in völlig überfüllten Fabrikställen (und nicht auf dem „Wiesen“hof!) mit südamerikanischem Futtersoja zur „Schlachtreife“ gemästet werden und zerstört damit massiv unsere Umwelt und die tropischen Regenwälder. Vornehmlich osteuropäische Werkvertragsarbeiter werden in den Schlachtfabriken nach Sklavenart ausgebeutet und Kleinbauern in Südamerika und Afrika wird wegen des Futtermittelanbaus (in Südamerika) und des steuersubventionierten Exports der Abfallprodukte (nach Afrika) die Lebensgrundlage geraubt. Unser Grundwasser wird durch die immensen Mengen an Geflügelkot, die auf den Feldern „entsorgt“ werden, bereits jetzt schon über Gebühr mit Nitraten belastet. Die Zukunft unseres sauberen Trinkwassers steht bei uns in Deutschland auf dem Spiel. Und immer noch werden neue Ställe gebaut, um noch mehr Fleisch für den Export (und den Profit der Firma Wiesenhof) zu produzieren.
Sie werden auf der Wiesenhof-Website wie folgt zitierte: „Im Vorfeld seines Engagements hatte sich der Comedian ein Bild von moderner Nutztierhaltung gemacht und einen Vertragslandwirt von WIESENHOF besucht. In einem intensiven persönlichen Gespräch mit der Landwirtsfamilie informierte sich Schröder direkt vor Ort über Haltungsbedingungen und wie es heute ist, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu führen: “Der persönliche Einblick in die Nutztierhaltung war mir wichtig. Großen Respekt! Die Landwirte wissen genau, was für eine Verantwortung sie für die Tiere und den Verbraucher tragen. Die Leidenschaft, mit der der Landwirt seine Arbeit ausübt, hat mich beeindruckt – und mit Leidenschaft kenn ich mich aus“, erklärte Atze Schröder mit einem Augenzwinkern im Anschluss an seinen Besuch.“ http://www.wiesenhof-news.de/neuer-werbepartner-atze-schroeder-grillt-den-bruzzzler/
Wollen Sie sich durch diesen sicher lukrativen Werbevertrag mit Wiesenhof mitverantwortlich machen für massive Umweltzerstörung, für tierquälerische Ausbeutung unserer Mitgeschöpfe und für sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen von Werkvertragsarbeitern durch die Firma Wiesenhof? Wenn Sie nur den Hauch eines ethischen Gewissens haben, sollten Sie Ihre Popularität dafür einsetzen, diese Verhältnisse zu bekämpfen, anstatt von Ihnen zu profitieren. „Verantwortung für die Tiere und den Verbraucher“ ist bei den Mastverhältnissen inklusive massivem Antibiotikamissbrauch eine groteske Verdrehung der Tatsachen! Diese Firma ist moralkriminell! Vor der hat man keinen „Respekt“!
Ich bitte Sie: Kündigen Sie den Werbevertrag mit Wiesenhof umgehend, wie es auch schon Ihr Werbe-Kollege Dieter Bohlen seinerzeit getan hat, als er von den Vorwürfen gegen Wiesenhof erfuhr und machen Sie diese Kündigung öffentlich! Das sind Sie Ihren Fans, unserer Umwelt und den Tieren schuldig. Für eine Stellungnahme wäre ich Ihnen dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Klaus Hamper