„Milch gilt noch immer als Wundermittel. Systematisch werden Kinder damit vollgepumpt. Dabei schmeckt das weiße Zeug schlimm. Und die Produktionsbedingungen sind grausam.“
„Inzwischen ist allgemein bekannt, dass Tiermilch – egal von Kuh, Ziege oder Giraffe – lange nicht so gesund ist, wie man uns immer suggerieren wollte. Im Gegenteil. Milch löst nicht nur Allergien aus, sondern ist laut Studien der Harvard University auch für Herzkreislauferkrankungen verantwortlich.“
„Dass es auch heute immer noch Milchprogramme in Schulen gibt, die sogar von der EU gefördert werden – so wie den Weltschulmilchtag – scheint deswegen mehr als rätselhaft. Millionen von Steuergeldern fließen in die Landwirtschaft, um die Milcherzeugung zu fördern, alle sollen so viel Milch wie möglich trinken, aber Obst und Gemüse werden immer teurer. Viehfutteranbau laugt den Boden aus, Wasser wird durch Kuhdung verseucht. Egal, die Milch macht’s!“
„Niemand in unserer Klasse wollte pure Milch trinken, nur wenn man ordentlich Zucker und Kakaopulver unterrührte, bekam man das Zeug runter.“
„Mein Wellensittich sollte keine Milch bekommen und auch die Nachbarskatze nicht, warum brauchten wir Menschen auch als Erwachsene noch Milch, und dazu auch noch artfremde? Heute weiß ich, dass die weißen Flecken vom Nägelkauen kamen, dass Kalziummangel trotz oder gerade durch exzessiven Milchkonsum entstehen kann und dass Länder, in denen besonders viel Milch konsumiert wird, häufig sehr hohe Erkrankungswerte für Osteoporose vorweisen. Schon seltsam, wenn bei unserem Milchkonsum unsere Knochen doch stark wie sonst was sein müssten!“
„Vor allem aber wusste ich als Kind eins nicht: wie Milch produziert wurde……. Ich hatte nie daran gedacht, dass auch eine Kuh nur Milch gibt, wenn sie ein Kalb zu säugen hat, dass ein Kalb gleich nach der Geburt von seiner Mutter getrennt und in einen dunklen Stall gepfercht wird, damit wir Menschen seine Milch trinken können.“
„Fünf Millionen Milchkühe, allein in Deutschland. Tiere, die normalerweise eine Lebenserwartung von 30 Jahren haben, werden in dreckigen Ställen zusammengepfercht, mit Psychopharmaka und anderen Medikamenten vollgepumpt und im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode gemolken. Obendrauf belastet jede einzelne von ihnen während ihres kurzen Lebens das Klima genauso stark wie ein Personenwagen, der pro Jahr 18.000 Kilometer zurücklegt.“
„Vordergründig gilt die These, dass Milch als wertvolle Quelle von Kalzium für Schulkinder verfügbar sein soll. Wer vom Weltschulmilchtag und den weltweiten Schulmilchprogrammen jedoch am meisten profitiert, sind nicht die Schulkinder, sondern die Milchwirtschaft…… 250 Millionen Euro stellt die EU für das Programm jährlich zu Verfügung. So viel Geld für so viel Milch, da wird mir gleich schon wieder schlecht.“
„Manchmal frage ich mich, was wohl wäre, wenn wir Schulkinder statt sie mit Milch vollzupumpen, die Produktionsstätten von Milch besichtigen lassen würden. Anschließend könnten sie ja selbst entscheiden, ob sie Milch weiterhin trinken wollen oder nicht. Warum so etwas nie passieren wird, liegt auf der Hand. Die Schulkinder würden mit eigenen Augen sehen, wie und unter welchen Bedingungen Milch produziert wird. Keines der Schulkinder würde den Anblick der kleinen Kälber vergessen, wie sie in Betoniglus eingepfercht noch tagelang nach ihren Müttern schreien und verzweifelt die Metallgitter ablecken. Niemand von den Schulkindern würde den bestialischen Gestank von Gülle und Ammoniak ertragen, der in den Ställen wabert, womöglich wäre so ein Besuch sogar gesundheitsschädigend. Niemand würde den Anblick der von Mastitis befallenen eitrigen Euter der Kühe vergessen, ihre mit Dreck überzogenen Gesichter. Vielleicht würde der Landwirt ein paar Schwänke aus seinem Leben erzählen, zum Beispiel, dass die Selbstmordrate unter Landwirten in den letzten Jahren drastisch gestiegen ist, weil nicht nur die Tiere unter den Produktionsbedingungen leiden, sondern auch die Menschen, wie es der Filmemacher Andreas Pichler in seiner gerade erschienenen Doku Das System Milch schildert. Niemand von diesen Schulkindern würde je wieder ein Glas Milch trinken, und das wäre auch gut so.“
http://www.zeit.de/freitext/2017/09/27/milch-schulmilch-velasco/
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Da kann man mal sehen wie helle die bei der “DieZeit” sind!
Für solche faktenbasierende Artikel gibt es dann – zum Glück für die Tierqualindustrie und deren AuftraggeberInnen (OmnivorInnen) – „Münchhausen”- 😉 & Propaganda-Sendungen der Tierqualindustrie! Via „Sprachrohr” – auch von VeganerInnen finanziert – WDR: https://www.veganbook.info/timeline/?wall_post=53494 ( http://www1.wdr.de/fernsehen/quarks/sendungen/uebersicht-turbokuehe-100.html )
Der Artikel ist in der Tat sehr gut. Die meisten Kommentare (der “hellen” Zeit Leser) zeigen allerdings, daß es noch viel zu tun gibt. Teilweise sind sie nicht in der Lage oder Willens, die bezogene Harvard Studie selbst zu googeln. Ich selber darf bei der Zeit nicht mehr kommentieren, seit ich dort den Fleischkonsum als nekrophil bezeichnet habe. Irgendein Adminpraktikant hatte das wohl missverstanden. (oder viellicht doch nicht?) Das ist jetzt 6 Jahre her. Vielleicht wurden die Milchkonsumenten einfach nur zu früh abgestillt und haben daher einen Entwicklungsrückstand. Den Quatsch mit dem Überlebensvorteil der Laktosetoleranten kann ich schon nicht mehr hören. Aus dem Fenster springen bietet auch einen Überlebensvorteil, aber nur solange z.B. das Haus brennt.
Ich habe schon vor 7 Jahren gesagt, daß der Mount
Everest im Vergleich zum Mount Vegan eine Lachnummer
ist. Doch gleichzeitig türmen sich parallel andere Menschen gemachte Probleme. Natürlich könnte ich 72
Stunden am Tag durch die Landschaft fahren und unentwegt Flyer drucken und mit den Leuten unterwegs
sprechen oder auch nicht. Es ist ein schwieriges Feld,
was ich derzeit bearbeite.
Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo (höchstselbst) verteidigt energisch sowohl das System Milch und das System Fleisch.
und wo hast Du das gelesen?
Gehört von ihm bei einem privaten Treffen bei einer gemeinsamen Bekannten in München 2012
https://www.veganbook.info/timeline/?wall_post=53524
Auch zu DDR-Zeiten wurde Kuhmilch in den Schulen angepriesen. Es fehlte leider auch damals das entsprechende Hintergrundwissen.