„Die Prävalenz von Epidemien durch ernährungsbedingte chronische Erkrankungen, insbesondere Adipositas, Typ-2-Diabetes, Osteoporose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebserkrankungen, nimmt weltweit jedes Jahr dramatisch zu. Warum wurde dieses komplexe Wissen nicht in Verbesserungen der öffentlichen Gesundheit umgesetzt?“
„Wir wissen bereits, dass drei Viertel des Risikos für chronische Krankheiten – Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs – beseitigt werden können, wenn vier einfache Praktiken befolgt werden: Nicht rauchen, nicht fettleibig sein, täglich eine halbe Stunde Sport treiben und eine gesündere Ernährung, definiert als mehr Obst, Gemüse und Vollkornprodukte und weniger Fleisch. Überlegen Sie, was dies in Bezug auf Menschenleben bedeuten könnte. Wir wissen bereits genug, um Millionen von Leben zu retten.“
„Dieser dramatische Risikoabfall und die Zunahme gesunder Lebensjahre durch vorbeugende Ernährung geht nicht mit Superfoods oder Kräuterextrakten oder Nahrungsergänzungsmitteln einher – sondern einfach nur durch gesünderes Essen!“
„Im Bereich der Ernährung stösst der reduktionistische Ansatz jedoch an seine Grenzen. Wir haben alle Vitamine vor mehr als einem halben Jahrhundert entdeckt. Wann haben Sie zum letzten Mal von jemandem gehört, der an Skorbut, Pellagra oder Kwashiorkor litt, den klassischen Defizitsyndromen? Was ist mit den Krankheiten des Übermasses durch Nahrungsmittel: Herzerkrankungen, Diabetes, Übergewicht und Bluthochdruck? Schon mal von jemandem gehört? Natürlich haben wir. Trotzdem haben hat man immer nur diesen Nährstoffmangel bei der Ernährung im Blick.“
„Wenn jemand versucht, den Fleischkonsum zu reduzieren, warum wird dann die Frage gestellt, „woher bekommen Sie Ihr Protein?“, und nicht die Frage, „woher bekommen Sie Ihre Herzkrankheit?“ Die gleiche Defizit-Denkweise führte zur Entstehung einer Multimilliarden-Dollar-Nahrungsergänzungsbranche. Was ist mit einem täglichen Multivitamin als einer „Versicherung“ gegen Nährstoffmangel? Die bessere Gesundheitsversicherung wäre eine gesunde Ernährung.“
Anmerkung: Genau daran erkennt man ahnungslose Pseudoexperten und Ernährungsbetrüger. Sie fragen nur danach, ob man genug von diesem oder jenem Nährstoff aufnimmt, aber nicht, welche Nahrungsmittel laut wissenschaftlicher Forschung schädlich sind und wie eine gesunde Ernährung laut wissenschaftlicher Forschung ausschaut.
https://nutritionfacts.org/2019/03/12/from-adequate-nutrition-to-optimum-nutrition/
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Wenn man sich die Bestseller der Ernährungsratgeber anschaut (auf dem deutschen Markt) ist da eher selten etwas wirklich wissenschaftlich fundiertes dabei. Die meisten empfehlen immer noch Tierprodukte und extrahierte Fette. Heute abend wird auf 3sat die Wunderwirkung des Sports bei Zivilisationskrankeiten gelobt…von Ernährungsbetrachtungen keine Spur. Hier entsteht schnell der Eindruck ,die Folgen falscher Ernährung wären mit Sport allein zu kompensieren. Wer wirklich das “volle Programm” will: Gesunde vegane Ernährung, angemessener Sport und Stressmanagement.