Durch vegane Ernährung könnten laut Oxford University jährlich 8,1 Millionen Menschen vor dem Tod bewahrt werden und die DGE rät von veganer Ernährung ab!
Die DGE hat im April 2016 wieder ein „Positionspapier“ gegen die vegane Ernährung publiziert. Das wäre weiter nicht schlimm, wenn die DGE bei Presse und Bevölkerung nicht als seriöse Organisation angesehen wäre. Viele verbreiten noch dazu den pseudowissenschaftlichen Unfug der DGE, selbstverständlich auch die Politik. Alle berufen sich auf die DGE, wenn es darum geht, Tierprodukte zu loben und die vegane Ernährung schlecht zu reden, um der Tierindustrie auch weiterhin ihre gigantischen Profite zu ermöglichen.
Die beiden Kernaussagen aus dem Positionspapier der DGE:
„Für Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Jugendliche wird eine vegane Ernährung von der DGE nicht empfohlen.“
„Die DGE empfiehlt eine Ernährung mit allen im Ernährungskreis aufgeführten Lebensmittelgruppen, also auch tierischen Produkten.“
Referenz: www.ernaehrungs-umschau.de/fileadmin/Ernaehrungs-Umschau/pdfs/pdf_2016/04_16/EU04_2016_M220-M230.pdf
Umso erstaunlicher, dass vegane Tierrechtsorganisationen das Positionspapier teilweise sogar loben!
ASS: „Insgesamt ist die Position der DGE zu veganer Ernährung zumindest in Teilen zu begrüßen: Es ist wichtig, dass die wachsende Zahl an Veganerinnen und Veganern in Deutschland nun endlich Handlungsempfehlungen zur Lebensmittelauswahl und Nährstoffversorgung von offizieller Seite erhält. Die DGE erkennt an, dass eine pflanzenbetonte Ernährung weitläufige gesundheitliche Vorteile gegenüber der derzeitig in Deutschland üblichen Ernährung hat.“
Referenz: www.albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/dge-position-vegane-ernaehrung
Peta: „PETA begrüßt das Positionspapier der DGE als einen Schritt in die richtige Richtung…… PETA hofft nun, dass sich Ministerien und öffentliche Einrichtungen, die sich bisher auf die alten Aussagen der DGE zur veganen Ernährung bezogen, die neue Position in ihre Beurteilung einer veganen Ernährung miteinbeziehen.“
Von der Albert-Schweitzer-Stiftung überrascht mich dieses anbiedernde und opportunistische Statement nicht. Umso mehr erstaunt mich die Stellungnahme der von mir ansonsten geschätzten Tierrechtsorganisation Peta. Wenn die DGE Tierqualprodukte empfiehlt, dann kann dies nicht ein „Schritt in die richtige Richtung“ für Tierrechte sein. Wie eine Ablehnung der veganen Ernährung durch die DGE zu einer besseren „neuen Beurteilung der veganen Ernährung durch Ministerien und öffentliche Einrichtungen“ führen soll, ist mir ein Rätsel.
Genau hier liegt das Problem. Gleichgültig welchen Unsinn die DGE absondert, kaum jemand traut sich, dem etwas entgegenzusetzen. Krampfhaft sucht man stattdessen nach Aussagen im Positionspapier, die man im Sinne der veganen Ernährung lobend verwerten kann und übersieht geflissentlich die fatalen Empfehlungen der DGE. Stattdessen wäre es angebracht, sich inhaltlich mit den Fakten und den absurden Schlussfolgerungen der DGE auseinanderzusetzen. Man muss die Widersprüche, die Halbwahrheiten und Unwahrheiten klar benennen und die skandalösen Aussagen der DGE ohne Rücksicht entlarven. Die DGE muss merken, dass man es ihr nicht mehr durchgehen lässt, wenn sie mit schädlicher Pseudowissenschaft die Profitinteressen ihrer Gönner und Mitglieder aus der Tierindustrie zum Nachteil der Volksgesundheit fördern will.
Solange sogar Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen die DGE damit davonkommen lassen, wird die DGE keinen Grund sehen, sich der Wahrheit und der Volksgesundheit mehr als den Profitinteressen der Tierindustrie verpflichtet zu fühlen.
Deshalb hier noch einmal die wichtigsten Kritikpunkte an dem Positionspapier der DGE:
1. Die DGE spricht von „kritischen Nährstoffen“ bei veganer Ernährung.
Diese Aussage ist Unsinn. Es gibt keine „kritischen Nährstoffe“ bei veganer Ernährung, wenn sie richtig und nach den 7 Regeln durchgeführt wird.
Referenz 7 Regeln: www.provegan.info/de/die-7-hauptregeln-der-gesunden-veganen-ernaehrung/
2. Die DGE behauptet in dem Positionspapier, dass „bei einer rein pflanzlichen Ernährung eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen nicht oder nur schwer möglich“ sei.
Das ist eine dreiste Unwahrheit, die die DGE zum Glück im Positionspapier selbst widerlegt. Denn sie führt in ihrem Positionspapier genau die veganen Nahrungsmittel auf, in denen all die angeblich „kritischen Nährstoffe“ enthalten sind. Warum sollte es nicht oder schwer möglich sein, diese Nahrungsmittel zu essen? Selbst wenn man nicht zu viel von den Nahrungsmitteln essen mag, die Vitamin B12 enthalten, was soll daran schwer sein, ein B12-Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen?
3. Nach offizieller Aussage der DGE mangelt es bei omnivorer Kost an dem Vitamin Folsäure, weshalb allen Schwangeren ein Folsäure-Nahrungsergänzungsmittel empfohlen wird. Wie bitte? Folsäure ist dagegen bei veganer Ernährung im Überfluss vorhanden. Warum rät die DGE nicht von einer omnivoren Ernährung ab, da Folsäure hier ein „kritischer Nährstoff“ ist? Sollen die Freunde und Unterstützer der Tierindustrie geschont werden?
Fazit
Die Fakten zeigen eindeutig, dass bei einer veganen Ernährung unter Einhaltung der 7 Regeln keine Nährstoffe fehlen und es keine „kritischen“ Nährstoffe gibt. Somit entlarvt sich das Positionspapier der DGE als perfides Hilfs- und Unterstützungspapier der Tierindustrie zum Schaden der Volksgesundheit. Denn bei einer rein veganen Ernährung würden laut einer aktuellen Studie der Oxford University insgesamt jährlich 8,1 Millionen Menschen weltweit vor dem Tod bewahrt werden, jährlich 1,067 Billionen Dollar an Gesundheitskosten eingespart und 70 % der Treibhausgasemissionen eingespart werden (Referenz: www.pnas.org/content/113/15/4146.full).
Man muss sich das wissenschaftliche, intellektuelle und moralische Versagen der DGE und ihrer Autoren einmal auf der Zunge zergehen lassen: Bei einer rein pflanzlichen Ernährung würden jährlich 8,1 Millionen Menschen vor dem Tod bewahrt und die DGE rät von einer veganen Ernährung ab! Politik und Presse plappern den gesundheitsgefährdenden Unsinn der DGE nach und Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen finden teilweise auch noch Gutes an diesem in die Irre führenden Positionspapier.