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«Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten erlebt einen weltweiten Aufschwung. Teil ihrer kulturellen Herausforderung dabei ist eine Überbetonung der Ernährungsfrage. So leben viele Anhänger in Asien und Afrika nicht nur vegetarisch, sondern betrachten vegane Ernährung als heilsnotwendig.»

«Die Siebenten-Tags-Adventisten legen viel Wert auf gesunde Lebensführung. Aus der Feststellung von Paulus, «dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes» (1. Korinther Kapitel 6, Vers 19) ist, leiten sie ab, dass Alkohol, Tabak und Fleisch (insbesondere Schweinefleisch) zu meiden seien. Dieses Festschreiben von kulturell geprägten Gewohnheiten und durchaus gesundheitsbewusstem Verhalten im Glaubensbekenntnis führt aber laut McBride zu einer gefährlichen Verwirrung: «Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die adventistische Kirchenleitung deutliche Aufklärungsarbeit bei den Mitgliedern leisten muss.» Nur so könne sie zwischen gesundheitlichen Vorteilen auf der einen und zentralen Glaubensinhalten auf der anderen Seite differenzieren und Verwirrung vermeiden.»

«Nicht nur in Europa sind die Adventisten längst im freikirchlichen Spektrum akzeptiert. In Deutschland sind sie mit rund 35’000 Mitgliedern fast so gross wie der Bund Freier evangelischer Gemeinden (43’000 Mitglieder). Weltweit gibt es 21 Millionen Adventisten. Während die Zahl in Europa eher stagniert, sind Asien und Afrika grosse Wachstumsgebiete. Doch die starke Betonung einer vegetarischen – und in jüngerer Zeit veganen – Ernährung wächst dort mit.»

Anmerkung:

Die Siebenten-Tags-Adventisten sind bekannt durch Ernährungsstudien. Diese Menschen eignen sich besonders gut für Studien, weil sie eine einheitliche Population darstellen, die gesundheitsbewusst lebt. Nicht umsonst zählen die Siebenten-Tags-Adventisten in Loma Linda (Kalifornien) zu den «Blauen Zonen», also jenen Gebieten, wo die Menschen am längsten gesund leben. Alle Adventisten in Loma Linda meiden gesundheitsschädliche Dinge wie Rauchen und Alkohol, unterscheiden sich aber in der Ernährungsweise. Es gibt omnivore, vegetarische und vegane Adventisten. Somit ist es hier in idealer Weise möglich, nur die Auswirkungen der Ernährung ohne sonstige gesundheitsbeeinflussende Faktoren in Studien zu untersuchen. Die Ergebnisse der Studien sind eindeutig: Die veganen Adventisten weisen die besten Gesundheitsdaten und die niedrigsten Krankheitsrisiken auf. Auch dies ist ein klarer Hinweis darauf, dass die vegane Ernährung die gesündeste Kost ist.

Bedenklich stimmt mich allerdings diese kuriose Studie und dieser kuriose Studienleiter, der die Betonung einer gesunden Ernährung als «Verwirrung» bezeichnet. Aus meiner Sicht ist diese Religion der Adventisten die beste aller Glaubensrichtungen, weil sie die Gesunderhaltung der Schöpfung Gottes als religiösen Akt ansieht. In welcher Verwirrung muss sich ein Studienleiter befinden, der die konsequente bestmögliche Gesunderhaltung des eigenen Körpers als «Verwirrung» bezeichnet!

Ich würde mich sehr freuen, wenn die Zahl der Adventisten weltweit massiv zunehmen würde. Moral und Vernunft wird die Mehrheit der Menschheit nicht zur Umkehr bringen. Vielleicht schafft es diese Religion, den Schutz der Gesundheit, der Tiere, des Klimas, der Umwelt und die Beendigung des Hungers in der Welt massgeblich zu fördern.

https://www.jesus.ch/magazin/gesundheit_und_umwelt/388308-rettung_nur_fuer_vegan_lebende_glaeubige.html