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Kein Argument ist in der heutigen Zeit zu dumm, wenn es darum geht, den eigenen Fleisch- und Milchkonsum zu rechtfertigen. Da sind natürlich Pamphlete mit Unwahrheiten, Halbwahrheiten und Verdrehungen der Realität wie „Vegetarier sind auch Mörder“ und „Verursachen Vegetarier mehr Blutvergießen als Fleischesser?“ sehr willkommen. Da es weder ethische noch gesundheitliche Gründe für den ungesunden Verzehr von Tierqualprodukten gibt, stossen vermeintliche Rechtfertigungen für den eigenen frivolen Gaumenkitzel auf eine grosse Resonanz.

Um es klar vorweg zu sagen, Vegetarier sind genauso für Tierquälerei und Tiermord verantwortlich wie Fleischesser. Da kann man nichts beschönigen, wenn man das Schicksal der Milchkühe und ihrer Kälber betrachtet und wenn man das Leid und den Tod von Legehennen und den Massenmord an Küken nicht ignoriert. Deshalb verursachen Vegetarier zwar nicht mehr, aber genauso viel Blutvergiessen und Tierleid wie Fleischesser.

Weil es mir eigentlich widerstrebt, zu den oben erwähnten Pamphleten überhaupt Stellung zu nehmen und damit diesen Autoren mehr Aufmerksamkeit zu schenken als sie verdienen, nur so viel in aller Kürze:

Natürlich richtet man auch als Veganer Schaden an. Das kann man nicht ändern. Daher kann es nur darum gehen, den Schaden so gering wie möglich zu halten und selbst NIE BEWUSST einem Tier oder einem Menschen Schaden zuzufügen. Und dies geht nur durch eine vegane Lebensweise. Der Versuch, den Fleischkonsum durch die Möglichkeit des Verzehrs von „Weidefleisch“ zu rechtfertigen, ist völlig absurd:

  1. Die wenigsten Tiere kommen auf die Weide. So viel Weide, wie für alle Tiere notwendig wäre, gibt es gar nicht.
  2. Die Abholzung der Regenwälder geschieht ja gerade in erster Linie, um Weideland für die „Nutztiere“ zu schaffen und in zweiter Linie, um Futterpflanzung für „Nutztiere“ anzubauen. Wie man es dreht und wendet, der Konsum von Tierqualprodukten ist immer eine ökologische Katastrophe.
  3. Schweine können nicht „weiden“. Sie liefern unvergleichlich mehr Fleisch als Weidetiere.
  4. Die Tiere von der Weide werden bewusst und vorsätzlich getötet, nicht aber die Tiere, die bei der Pflanzenernte ungewollt eventuell ums Leben kommen.
  5. Jedes Fleisch und jedes Milchprodukt ist gesundheitsschädlich. Auch die Tierprodukte, die von den Tieren stammen, die geweidet haben.

Der Versuch, den Fleischverzehr durch eine spitzfindige Absurdität wie dem Weidefleisch zu rechtfertigen, schlägt also fehl. Stattdessen sollte man sich die Folgen von Fleisch-, Milch- und Eierkonsum immer wieder vor Augen halten, so dass einem die Absurdität dieser perfiden Argumentation noch einmal richtig deutlich wird. Denn es ist mehr als verwerflich,

  • dass der Konsum von Fleisch, Milch und Eiern für mindestens 51 % der weltweiten von Menschen ausgelösten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist und somit den Klimawandel bzw. die Klimakatastrophe auslöst, und damit die Erde für nachfolgende Generationen ruiniert wird.
  • dass jeder Tod eines Tieres und die systemimmanente Tierquälerei in der Tierhaltung wegen eines banalen ungesunden Geschmackerlebnisses ein unerträgliches und zum Himmel schreiendes Unrecht darstellt.
  • dass täglich ca. 40.000 Kinder an Hunger sterben, während ca. 40% der weltweit gefangenen Fische, ca. 50 % der weltweiten Getreideernte und ca. 90 % der weltweiten Sojaernte an die „Nutztiere“ der Fleisch- und Milchindustrie verfüttert werden, was zum grossen Teil sogar aus den „Hungerländern“ stammt. (80% der hungernden Kinder leben in Ländern, die einen Nahrungsüberschuss produzieren, doch die Kinder bleiben hungrig und verhungern, weil der Getreideüberschuss an Tiere verfüttert bzw. exportiert wird.)
  • dass sich die Menschen durch den Konsum von Fleisch, Milch, Milchprodukten, Eiern und Fisch die schwersten und tödlichen Erkrankungen wie Krebs, Herzinfarkt, Bluthochdruck, Schlaganfall, Diabetes, Alzheimer, Demenz, Adipositas usw. an(fr)essen, weil sie von der Nahrungsmittelindustrie und ihren skrupellosen Helfern mit falschen und manipulierten Informationen belogen und betrogen werden.

Wenn sich jemand gegen die eigene Gesundheit entscheidet, mag das noch okay sein, auch wenn es über die Krankenkassen alle Versicherten belastet und ein eher unsoziales Verhalten auf Kosten aller darstellt. Wenn aber jemand dabei mitmacht, den Hungertod von Kindern und Erwachsenen zu verursachen, Tiere zu quälen und zu töten, die Erde für die nächsten Generationen unbewohnbar zu machen, dann ist das ein moralisches Verbrechen, das völlig inakzeptabel ist.

Weitere Infos dazu: http://www.ende-der-maerchenstunde.de/index.php?%2Farchives%2F174-Herrje%2C-schon-wieder-boese%2C-boese-Veganer!.html