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«Bayer, BASF und andere Konzerne lobbyieren in Brasilien für ein gefährliches Pestizidgesetz, um ihre Profite zu maximieren

«Das alles stösst in Brasilien auf massiven Widerstand. So besetzte die Jugendorganisation der Landlosenbewegung MST im Juni eine Niederlassung des Leverkusener Multis, um gegen dessen Intervention zugunsten des Giftpakets und gegen die jetzt schon verheerenden Auswirkungen der Bayer-Pestizide zu protestieren.»

«Bayer, BASF und andere Konzerne versprechen sich von dem Gesetz bessere Absatzchancen für ihre Produkte. Deshalb entfalten sie zahlreiche Aktivitäten, um seine Verabschiedung sicherzustellen, wie die aktuelle Studie «Giftige Profite» von Larissa Mies Bombardi und Audrey Changoe dokumentiert. Sie versuchen vor allem Einfluss zu nehmen über Unternehmensverbände wie Sindiveg, ABAG und CropLife Brasil, dem der ehemalige Bayer-Manager Christian Lohbauer vorsteht. Überdies nutzen sie Denkfabriken wie das Instituto Pensar Agro und PR-Plattformen wie Agrosaber zur Beeinflussung der Politik. Als Hebel für ihre Interessen dient ihnen dabei auch die überparteiliche Parlamentariergruppe Bancada Ruralista, in der sich Landeigentümer, Agrarindustrielle und Beschäftigte der Branche zusammengefunden haben.»

«Darüber hinaus haben die deutschen Konzerne Zugang zum Präsidenten des Landes sowie zu den Ministern. So trafen Bayer-Chef Werner Baumann und der PR-Chef des Konzerns, der ehemalige Grünen-Politiker Matthias Berninger, sich bereits persönlich mit Jair Bolsonaro.»

«Die Autorinnen der Studie «Giftige Profite» kritisieren: «Während die europäische Pestizid-Industrie danach strebt, ihre Profite zu maximieren, stirbt in Brasilien jeden zweiten Tag ein Mensch an einer Pestizid-Vergiftung. Und rund 20 Prozent dieser Todesopfer sind Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren.»»

«Sogar die Vereinten Nationen schalteten sich inzwischen ein. Marcos Orellana, der UN-Sonderberichterstatter für die Auswirkungen giftiger Substanzen und Abfälle auf die Menschenrechte, und andere Sonderberichterstatter appellierten in einem Brief eindringlich an die Regierung Bolsonaro, das «Poison Package» zurückzuziehen. Sie sehen durch die Deregulierungsmassnahmen ernste Gesundheitsgefahren auf das lateinamerikanische Land zukommen und warnen vor einem «monumentalen Rückschlag für die Menschenrechte in dem Staat».»

Anmerkung: Europa exportiert die Gifte, aber realisiert offenbar nicht, dass es die Gifte über die Nahrung zurückerhält. So eine Blödheit ist kaum auszuhalten. Einige wenige Unternehmen machen sich mit Giften die Taschen voll, aber fast alle werden direkt oder indirekt vergiftet.

https://www.infosperber.ch/politik/lobbys/ein-giftpaket-fuer-brasilien/