„Der Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch sei gesundheitlich unbedenklich, der Verzicht mindere das Risiko für Herzerkrankungen, Krebs oder Diabetes allenfalls geringfügig. Das war das überraschende Ergebnis einer internationalen Studie, die Anfang Oktober veröffentlicht wurde. Damit stellten die Forscher alle bisherigen Untersuchungen, die ausdrücklich vor einem übermäßigen Konsum und dessen Folgen warnten, in Frage.“
Anmerkung: Diese Aussage des Focus stimmt so nicht. In der Studie ging es nicht um den Verzicht von Fleisch, sondern um eine Reduzierung. Eine Reduzierung von Fleisch mindert das Risiko für Herzerkrankungen, Krebs oder Diabetes wahrscheinlich tatsächlich nur geringfügig. Deshalb ist bei näherer Betrachtung diese Studie des dubiosen Studienleiters Bradley C. Johnston sogar für den Veganismus wertvoll. Denn die Quintessenz der Studie ist aus meiner Sicht ganz klar, dass man den Fleischkonsum (inklusive aller anderen Tierprodukte) nicht reduzieren, sondern vollständig beenden sollte. Erinnern wir uns an die China Study von Prof. Campbell, die nachwies, dass schon geringe Mengen Tierprodukte mit einem Risiko für chronische Krankheiten wie Herzerkrankungen, Krebs oder Diabetes verbunden ist.
„Gesponsert von der Rinderzucht-Lobby“
„einer der größten Sponsoren des NutriRECS-Konsortiums ist Texas A&M AgriLife, ein Lobbyverband der texanischen Agrarindustrie. Ein erklärtes Unternehmensziel: die Rinderzucht in Texas zu fördern.“
„Überhaupt nicht untersucht wurde, wie sich eine vegane oder vegetarische Ernährung auswirkt. Nur zu schauen, was dreimal Fleisch pro Woche weniger ausmacht, ist so, als würde man untersuchen, ob es das Krebsrisiko eines Kettenrauchers senkt, wenn er drei Zigaretten pro Tag weniger raucht. Selbst wenn sich dabei ein Unterschied feststellen ließe, wäre dieser wohl minimal. Wäre das Grund genug, zu behaupten, Rauchen sei gar nicht so schädlich? Und Rauchern zu empfehlen, weiterzumachen?“
„Und Gründe, auf Fleisch zu verzichten, gibt es neben den Gesundheitsrisiken genug: das Klima zum Beispiel. Oder die Qualen der Massentierhaltung. Doch auf diese Aspekte gingen die Forscher dieser Arbeiten gar nicht erst ein.“
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2019-10/gesunde-ernaehrung-rotes-fleisch-krebs-gesundheit-studie