«Fleisch in Massen, ohne Tiere zu töten: Die Entwicklung von In-vitro-Fleisch geht voran, marktreif ist es nicht. Politiker versuchen, das Produkt direkt zu verbieten.»
«Man muss an diese Idee viele Fragezeichen setzen: Funktioniert das in industriellem Maßstab? Ist es erschwinglich? Und schmeckt das überhaupt? Aber das alles ist noch kein Grund, die neue Technik verbieten zu wollen, bevor sie marktreif ist. Man kann über die Motive der meist konservativen Politiker nur mutmaßen: eine Mischung aus Agrarlobbyismus, Populismus und allgemeiner Wissenschaftsfeindlichkeit. Gerade diejenigen, die sonst für den freien Markt eintreten, wollen wohl einen Markt gar nicht erst entstehen lassen.»
«Gerade wurde in Singapur eine kultivierte Wachtelpastete zugelassen – ansonsten können Verbraucherinnen und Verbraucher zurzeit aber nirgendwo auf der Welt Fleisch aus Zellkulturen im Supermarkt kaufen.»
«Aber schon die theoretische Vorstellung, dass dort ein alternativer Nischenmarkt entstehen könnte, scheint den Playern auf dem herkömmlichen Agrarmarkt ein Dorn im Auge zu sein. Italien verabschiedete im vergangenen November ein Gesetz gegen das neue Fleisch und sparte dabei nicht an großen Worten.»
«Nicht nur in Europa wird versucht, die Entwicklung des kultivierten Fleischs im Keim zu ersticken, auch in den USA haben Konservative das Thema für sich entdeckt. “Wir machen kein Fake-Fleisch”, sagte etwa Floridas Gouverneur Ron DeSantis bei einer Kundgebung, als er noch im Rennen um die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten war. Sein republikanischer Parteigenosse Tyler Sirois nannte das Fleisch aus Zellkulturen einen “Affront gegen die Natur und die Schöpfung”, was angesichts der Bedingungen für die Schlachttiere in US-Ställen unfreiwillig komisch klingt. Auch in Florida ist das neue Fleisch nun verboten.»
«Die Verbraucherinnen und Verbraucher lassen sich von diesem verzerrten Bild offenbar nicht abschrecken. Auch wenn die Produkte noch nicht erhältlich sind, haben vor zwei Jahren in einer Umfrage des GFI 57 der Teilnehmenden gesagt: Sie könnten sich vorstellen, das neue Fleisch zu probieren. Unter den Menschen unter 25 waren es sogar 82 Prozent.»
Anmerkung: Es passt zu meiner verheerenden Meinung über die meisten Politiker, wenn diese schrägen moralfreien Typen effektive Massnahmen zum Klimaschutz, Umweltschutz, Tierschutz und gegen das massenmörderische Gemetzel in Schlachthöfen als ein «Affront gegen die Natur» bezeichnen.
Ich erfreue mich der Dinge, die ich nicht brauche…
..oder heißt das deren..Egal..
..ist Fahrradfahren ein Affront gegen die Natur?..nur so am Rande.;-)