«Die Befragten in der Studie sagten alle, dass ihnen mehr oder weniger klar sei, dass auch für die Herstellung von Milch und Eiern letztlich Tiere getötet würden und dass sie das vor moralische Probleme stelle. Eine Befragte fand sogar, Milchprodukte zu essen sei noch schlimmer als Fleisch: “Ich fange an zu verstehen, wie grausam die Milchbetriebe sind, wenn sie die Mütter von ihren Kälbern trennen müssen, und dass das schlimmer ist, als manchmal einfach ein Leben zu beenden.” Zwei Teilnehmerinnen bezeichneten sich selbst als “Heuchlerinnen”. Die Autorinnen sehen darin eindeutige Anzeichen für eine kognitive Dissonanz.»
«Wer auf Tierisches verzichtet, wird von Freunden und Familienangehörigen oft misstrauisch beäugt. “Wenn man aufwächst, sagen einem die Eltern ständig, dass man Gemüse essen soll […]. Aber sobald du deinen Eltern und deiner Familie erzählst, dass du […] nur noch Grünzeug isst, rasten viele von ihnen aus”, stellte ein Teilnehmer fest.»
«Offenbar ist in vielen Situationen das Gefühl, ansonsten nicht dazuzugehören ausschlaggebend dafür, auch dann tierische Produkte zu essen, wenn man es eigentlich nicht möchte.»
«Damit decken sich die Motivationen und Begründungen im Wesentlichen mit denen von Menschen, die Fleisch essen. Mit einer Ausnahme: Dass es “natürlich” sei, Milch und Käse zu essen, führte niemand als Grund an. Damit fehlt eines der Argumente, die Fleischessende häufig für ihren Konsum heranziehen. Obwohl der Verzehr von Milch und Eiern eine lange Tradition hat, glaubte von den Befragten niemand, dass dies natürlich sei.»