Kritik an der Doku „Unser täglich Tier“ im ZDF: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/sendung-verpasst#/beitrag/video/2262056/Unser-t%C3%A4glich-Tier
Die Ausbeutung, das Quälen und die Ermordung von Tieren wird nicht in Frage gestellt. Nur eine „Humanisierung“ der Ausbeutung, des Quälens und der Ermordung wird als Ziel thematisiert. Damit werden aber die Ausbeutung, das Quälen und die Ermordung von Tieren als ethisch gerechtfertigt darstellt und damit zementiert. Das ist fatal.
Es werden die bestmöglichen Zustände in Tiermast und Schlachthof gezeigt, die wahrscheinlich noch einmal geschönt wurden, weil man wusste, dass Filmaufnahmen gemacht werden. Nur verdeckte Aufnahmen sind wirklich aussagekräftig, weil sie die Realität zeigen und nicht fernsehgerecht aufbereitete Zustände.
Unberücksichtigt bleiben in der Doku die grundsätzlichen, nicht tolerierbaren Probleme der Tierhaltung und des Konsums von Tierprodukten und den daraus folgenden Verbrechen an Mensch und Umwelt:
Ganz sicher ist nicht tolerierbar, dass der Konsum von Fleisch, Milch und Eiern für mindestens 51 % der weltweiten von Menschen ausgelösten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist und somit den Klimawandel bzw. die Klimakatastrophe auslöst und damit die Existenzgrundlagen nachfolgender Generationen zerstört.
Ganz sicher ist nicht tolerierbar, dass täglich zwischen 6.000 und 40.000 Kinder an Hunger sterben, während ca. 40 % der weltweit gefangenen Fische, ca. 50 % der weltweiten Getreideernte und ca. 90 % der weltweiten Sojaernte an die „Nutztiere“ der Fleisch- und Milchindustrie verfüttert werden, was zum grossen Teil sogar aus den „Hungerländern“ stammt. (80 % der hungernden Kinder leben in Ländern, die einen Nahrungsüberschuss produzieren, doch die Kinder bleiben hungrig und verhungern, weil der Getreideüberschuss an Tiere verfüttert bzw. exportiert wird.)
Ganz sicher ist nicht tolerierbar, dass sich die Menschen durch den Konsum von Fleisch, Milch, Milchprodukten, Eiern und Fisch die schwersten und tödlichen Erkrankungen wie Krebs, Herzinfarkt, Bluthochdruck, Schlaganfall, Diabetes, Alzheimer, Demenz, Adipositas usw. an(fr)essen, weil sie von korrupten „Experten“ vorsätzlich über den Zusammenhang von Ernährung und Krankheit irreführend informiert werden.
Wenn sich jemand gegen die eigene Gesundheit entscheidet, mag das noch okay sein, auch wenn es über die Krankenkassen alle Versicherten belastet und ein eher unsoziales Verhalten auf Kosten aller darstellt. Wenn aber jemand dabei mitmacht, den Hungertod von Kindern und Erwachsenen zu verursachen, Tiere zu quälen und zu töten, die Erde für die nächsten Generationen unbewohnbar zu machen, dann ist das ein Unrecht, für das es keine Toleranz geben darf.
Genau aus diesen gründen ist der Film eher kontraproduktiv, weil er das ganze System der Tierausbeutung mit allen Folgen für Mensch und Umwelt nicht in Frage stellt, sondern lediglich eine „Humanisierung“ fordert. Ganz im Gegenteil, es wird noch Werbung für Biofleisch gemacht. Das ist auch kein Schritt in die richtige Richtung, wie so oft behauptet wird, sondern ein Schritt zur Zementierung der Tierausbeutung. Gut gemeint ist eben das Gegenteil von gut gemacht. Das ist schade Herr Karremann, denn Sie waren einmal ein grosses Vorbild als Dokumentarfilmer, der vieles aufgedeckt hat.