“Mit unserem Konsum von tierischen Produkten trugen wir zum Verhungern von täglich tausender Kinder bei. Ich brach in Tränen aus, als ich das realisierte.”
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Wenn es um Verbrechen geht, sind mir Kompromisse zuwider. Kaum ein Mensch käme auf die Idee, einen Kompromiss mit einem Kinderschänder, Vergewaltiger, Menschenmörder usw. einzugehen. Aber wenn es um verhungernde Kinder, Klimakatastrophe, Umweltzerstörung und terrorisierte Tiere geht, dann sollen Kompromisse auf einmal eine gute Lösung. Nein, dann wird man zum Mittäter.
“Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt.” – Thomas Mann (Literatur-Nobelpreisträger)
Ich kann dem nur voll zustimmen! Unrecht muss von den Leuten beim Namen genannt werden die das Unrecht auch erkannt haben.
Ansonsten besteht überhaupt keine Chance, dass es einmal dazu kommt, dass Tiere die selben Rechte haben wie wir Menschen.
Das kann allerdings nur dann gelingen, wenn ethisch motivierte Veganer auch den Mut haben beim Konsum von Tierprodukten den “moralischen Zeigefinger” zu erheben. Denn Tiere haben keine Lobby, sie sind also darauf angewiesen, dass andere Menschen sich für ihre Lebenrechte einsetzen. Und wenn sich Veganer für die Lebensrechte für Tiere nicht einsetzen wer denn dann?
Ich glaube, dass der Veganismus auch deshalb sich so schwer tut sich in der breiten Masse auszubreiten, weil viele Veganer einfach zu feige sind und nicht zu ihren ethischen Überzeugungen stehen
Damit soll nicht gemeint sein, dass ich jedem Omnivoren ungefragt meine Meinung zu diesem Thema vortragen muss, doch wenn ethisch motivierter Veganer nach ihrem Standpunkt gefragt werden, dann ist es sehr wichtig, den Konsum von Tierprodukten als moralisches Verbrechen anzusprechen und zu seinen Überzeugungen zu stehen unabhängig davon welche solzialen Folgen dies auch haben mag. Leider verhält sich die gefühlte Mehrheit der Veganer anders.
Insofern bin ich an dieser Stelle anderer Meinung als die Bloggerin: es erfordert nicht viel Mut vegan zu leben, es erfordert Mut seine eigenen ethischen Überzeugungen vor den Mitmenschen zu vertreten auch wenn man Gefahr läuft soziale Kontakte zu verlieren.
Stimme zu 100 % zu!
David, sehr gut geschrieben. Mich kotzen die omnivoren Gestalten an, die meinen,das Veganer extrem sind. Ich wünsche mir auch, daß sich die Veganer viel direkter für die einsetzen, die bei uns keine Stimme haben.
Ich glaube, dass ich mit meinem Hinweis auf den “Kompromiss” missverstanden worden bin. Der beschriebene “Kompromiss” hat nichts mit Feigheit zu tun und meine sozialen Kontakte sind mir egal; ich habe sowieso keine Lust, Leuten keim Verspeisen von Leichenteilen zuzuschauen.
Aber zu vereinbaren, auf alles zu verzichten, was leicht fällt, und anschließend zu zeigen, dass alles leicht fällt, halte ich für eine gute Überzeugungsarbeit. Die ethischen Gründe waren ja schon alle in der Dokumentation dargelegt worden.
Ich denke, dass man wirklich in vielen kleinen Schritten denken und arbeiten muss, so wie es in dem folgenden Video “Wie überzeugen wir andere sich vegan zu ernähren” vorgetragen wird: https://www.youtube.com/watch?v=RtNojbjNRGo&t=2139s
So wie der Vortragende, Mahi Klosterhalven, versuche ich mir auch die Fragen zu stellen:
Was ist effektiv?
Wie kann ich den Tieren am meisten helfen?
Deshalb versuche ich unaufdringlich Informationen weiter zu geben, wenn ich mich dazu in der Lage sehe, und sage mir, dass ich mit kleinen Schritten mehr erreichen kann. Wenn ich den Leuten vor den Kopf stoße, erreiche ich keine positive Verhaltensveränderung.
https://www.youtube.com/watch?v=5hlvrRAsJnI
In diesem Vortrag wird von einer Psychologin die wissenschaftliche Erklärung zum Fleischessen gegeben; es ist eine Konditionierung. Je älter man ist, umso tiefer sitzt die Konditionierung und so länger dauert die Gegenkonditionierung. Da ich mit meinen Hunden viel Zeit in der Hundeschule verbracht habe, um mit Konditionierung und Gegenkonditionierung zu arbeiten, halte ich die Erklärung für sehr überzeugend. Bei Menschen funktioniert Konditionierung genauso.
Ich muss mir bei Nicht-Veganern oft auf die Zunge beißen und VIEL VIEL Kreide fressen, um meine Wut unter Kontrolle zu kriegen. Oft reicht die Kreide nicht aus und dann sage ich gar nichts mehr, um nicht zuviel Porzellan zu zerschlagen. Aber ich weiß, dass ich anders nichts erreichen kann. Deshalb denke ich in den Momenten an die Tiere, die meine Hilfe brauchen, und daran, dass ich früher vielleicht auch nicht viel anders war.
Um es ganz klar zu sagen: Was in den Videos gezeigt wird, halte ich für falsch und dumm. Und es ist bei Verbrechen dieses Ausmasses auch nicht angemessen, taktisch vorzugehen. Letztlich kommt es darauf an, dass der Mensch die richtigen Informationen erhält, um sich entscheiden zu können, moralisch oder unmoralisch zu handeln. Es ist geradezu absurd anzunehmen, dass ein Mensch nur deshalb nicht moralisch handelt, weil man bei der Übermittlung der Informationen “zu hart” vorgegangen ist. Ganz im Gegenteil ist es wichtig, die Menschen aufzurütteln, damit sie die Bedeutung des eigenen Verhaltens überhaupt erst erkennen. Kaum ein Mensch käme auf die Idee, nett zu einem Kinderschänder, Vergewaltiger, Menschenmörder usw. zu sein und die Taten zu relativieren. Aber wenn es um verhungernde Kinder, Klimakatastrophe, Umweltzerstörung und terrorisierte Tiere geht, dann soll man nett zu den Tätern sein und ihnen das Gefühl geben, dass alles ja nicht so schlimm sei? So eine Haltung ist für mich kaum erträglich.
Was heißt, “es ist bei Verbrechen dieses Ausmasses nicht angemessen, taktisch vorzugehen”, sondern (nur) auf moralisch und unmoralisch hinzuweisen?
Wenn es ausreichen würde (nur) durch Informationen auf moralisch und unmoralisch hinzuweisen, gäbe es inzwischen bestimmt schon viel mehr Veganer als jetzt.
Ich glaube nicht, dass die Tiere, die im Schlachthaus stehen, der Meinung sind, dass es ausreicht, auf moralisch und unmoralisch hinzuweisen und alle anderen Möglichkeiten zu vernachlässigen.
Im Leiden sind wir alle gleich, Tiere sind andere Nationen. Wir sollten einen blinden Fragen, wie er die Welt sieht, er wird uns sagen, das er diese fühlend sieht.
https://www.veganbook.info/timeline/?wall_post=47594