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«Auch Politik, Behörden, Naturschutzverbände und natürlich Katzenhalterinnen und -halter kennen das Problem seit langem. Die Tiere legen es ihren Besitzerïnnen schließlich oft genug als Mitbringsel von ihren Streifzügen vor die Füße. Unternommen wird gegen den millionenfachen vermeidbaren Vogeltod trotzdem nur wenig – zu wenig.»

«Halterïnnen nehmen sich wie selbstverständlich das Recht heraus, ihre Lieblinge auf Vögel, Kleinsäuger und Reptilien loszulassen, wann immer es ihnen beliebt. Dass sich die meisten wahrscheinlich gar keine Gedanken darüber machen und andere ihrer eigenen Katze nur das Allerbeste unterstellen („meine Katze bringt keine Vögel nach Hause“), macht es nicht besser und entlässt die Besitzerïnnen nicht aus der Verantwortung.»

«Behörden und Regierungen wiederum ignorieren zu oft ihre Pflicht, das alltägliche Vogelsterben in unseren Gärten zu unterbinden. Schon vor zwei Jahren legten die renommierten Rechtswissenschaftler Arie Trouwborst und Han Somsen in einem vielbeachteten Aufsatz im Journal of Environmental Law dar, dass Behörden und Regierungen nicht nur die Möglichkeit haben, etwa mit Ausgehverboten zur Brutzeit wirksam gegen das Problem vorzugehen, sondern dass sie nach internationalem Recht dazu sogar verpflichtet sind. Das Rechtsgutachten hätte ein Wendepunkt im rechtlichen Umgang mit dem Katzenproblem sein können, geschehen ist seitdem zumindest hierzulande aber nichts.»

«Und wer denkt an die Katzen? Auch ich tue das, denn ich mag Katzen. Viele Expertïnnen, die sich für ein Freilaufverbot einsetzen, übrigens auch. Die University of California in Davis hat in einer Handreichung mit den „Mythen“ aufgeräumt, nach denen nur freilaufende Katzen glücklich sein könnten. Die Veterinärmediziner kommen zu einem ganz anderen Ergebnis und führen Argumente auf, über die Besitzerïnnen von Freilaufkatzen nachdenken sollten. Hauskatzen kommen nicht unter die Räder, fangen sich keine gefährlichen Parasiten ein, werden nicht bei Revierkämpfen verletzt, vergiftet oder gefangen… Auch das Wohlbefinden leide nicht – wenn sich die Besitzerïnnen denn um ihre vierbeinigen Mitbewohner kümmerten.»

«Millionen Katzen zur Vogelbrutzeit an die Leine nehmen? Zugegeben: Das klingt radikal, auch weil der Gedanke ungewohnt ist. Das war früher aber auch der Gedanke an angeleinte Hunde, angeschnallte Autofahrerïnnen oder raucherfreie Kneipen. Es ist Zeit für ein Umdenken – und das vom Rhein-Neckar-Kreis für einen Teil der Stadt Walldorf angeordnete Freilaufverbot ist ein guter Ausgangspunkt auch für Naturschutzverbände, diese Debatte endlich offensiv zu führen.»

Anmerkung: Sehr guter Artikel. Katzen frei laufen zu lassen, ist ein Skandal. Denn dies ist weder für die Katzen noch ihre Opfer vorteilhaft.

https://www.riffreporter.de/de/umwelt/katzen-gehoeren-an-leine-freilaufverbot-leinenzwang-ausgehverbot-voegel-kommentar