Es lief wie üblich ab: Unterhaltsames Geplauder ohne Substanz und der Normalbürger denkt, dass nichts in der Ernährung bewiesen und daher alles erlaubt sei. Fatal.
Das Problem war, dass Hildmann mit Wissenschaft argumentieren wollte, aber zu wenig Wissen hat. Ein Beispiel: Es ist zwar richtig, dass die koronare Herzkrankheit (Herzinfarkt etc.) von der Höhe des Cholesterinspiegels abhängig ist, so wie Hildmann behauptete, aber es ist auch richtig, so wie Bartens behauptete, dass die Hälfte aller Herzinfarkte bei einem „normalen“ Cholesterinspiegel auftreten. Dazu konnte dann Hildmann nichts sagen und er sah schlecht aus.
Die wissenschaftlichen Fakten sind aber ganz einfach: Als „normal“ gilt ein Cholesterinwert dann, wenn er nicht höher als 200 mg/dl ist. Sicher vor einem Herzinfarkt ist man aber nur bei einem Cholesterinwert, der nicht höher als 150 mg/dl ist. Diesen Wert nimmt man aber in der Medizin nicht als „Normalwert“, weil sonst fast alle Menschen in den Industrieländern einen pathologischen Cholesterinwert hätten und weil auch bei einem „Normalwert“ von 200 mg/dl noch genügend Patienten für die Pharma- und Medizinindustrie übrig bleiben. Das muss man wissen, wenn man mit Wissenschaft argumentiert, sonst kommt am Ende gegen einen Bartens nicht an. Übrigens ist ein Cholesterinwert von 150 mg/dl oder darunter normalerweise ohne Medikamente nur durch eine (fettarme) vegane Ernährung erreichbar.
Was Frau Carven von sich gab, war teilweise genau so haarsträubend, wie das Geplauder von Bartens. Lauterbach war sicherlich der kompetenteste Gast von allen, aber er kann als Politiker nicht zu 100 % Klartext sprechen, weil sonst seine Karriere in der SPD schnell beendet wäre.
Fazit: Das Wissen und besonders die ethische Haltung von Hildmann ist schockierend. Carven fehlt jegliche Kompetenz. Bartens ist zwar unterhaltsam, aber eine Gefahr für die Gesundheit der Menschen. Der Zuschauer ist weiter verunsichert und macht so weiter wie bisher.