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Der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel teilte mit, dass die Fuchsjagd komplett verboten wird. Man gehe davon aus, dass sich die Fuchspopulation am besten selbst reguliere, so ein Sprecher des luxemburgischen Umweltministeriums (Volksfreund, 20.1.2015).

http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/luxemburg/aktuell/Luxemburg-aktuell-In-Luxemburg-duerfen-keine-Fuechse-mehr-gejagt-werden;art1715,4110029

»Wenn es zu wenig Nahrung gibt, gebe es weniger Nachwuchs. Werden die Bestände zu klein, würden die Füchse mehr Nachwuchs bekommen«, so ein Bericht in der Zeitung Luxemburger Wort am 16.1.2015.

http://www.wort.lu/de/lokales/waffenruhe-im-wald-fuchsjagd-wird-verboten-54b92e600c88b46a8ce51914

Der Jagdverband ist empört und malt das Gespenst einer Fuchsplage an die Wand: Ein Verbot der Fuchsjagd würde die Verbreitung von Tollwut und Fuchsbandwurm nach sich ziehen.

»Das ist ein Schauermärchen, das die Jäger gerne erzählen«, so Camille Gira, Staatssekretär im Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur. »Die Chance, sich mit dem Fuchsbandwurm anzustecken, ist so minimal wie die, das einem ein Ziegelstein auf den Kopf fällt.« (l’essentiel online, 16.1.2015)

http://www.lessentiel.lu/de/news/luxemburg/story/13855394

Es gebe aktuell »keinen objektiven Grund«, Füchse zu jagen, so Gira auf einer Pressekonferenz am 22.1.2015. Die geschossenen Füchse hätten »keine nützliche Verwendung« mehr, sei es als Nahrung oder als Pelz. Jedes Jahr würden »rund 3.000 dieser sympathischen Lebewesen« abgeschossen und dann in die Mülltonne geschmissen. Zudem sei die Tollwut bereits seit über zehn Jahren »ausgemerzt«.

Die Leitlinie der Regierung sei, eine »andere Umgangsweise mit Tieren« zu fördern, die einer »aufgeklärten Gesellschaft im 21. Jahrhundert gerecht werde, so Staatssekretär Gira. »Wir Menschen sind nicht die einzigen Lebewesen, die Gefühle haben und Schmerz empfinden«. (Luxemburger Wort, 22.1.2015)

http://www.wort.lu/de/politik/befristetes-jagdverbot-auch-fuechse-haben-gefuehle-54c0fc8b0c88b46a8ce51f62

Seit Jahren weisen Forscher darauf hin, dass Infektion beim Verzehr von Waldbeeren mit dem Fuchsbandwurm ins Reich der Legenden gehört. Und: Sowohl Luxemburg als auch Deutschland sind seit Jahren offiziell tollwutfrei. Studien belegen, dass Fuchsbestände, die nicht bejagt würden, weniger Nachwuchs haben.

http://www.abschaffung-der-jagd.de/fakten/faktengegendiejagd/index.html#5349889d700d2670f

Die wahren Gründe für die Jagd auf Füchse

Wenn nun aber »Tollwut« und »Fuchsbandwurm« als Jägermär entlarvt sind – was sind dann die wahren Gründe für die Fuchsjagd? Hier geben die einschlägigen Jagdzeitschriften und Jäger-Foren im Internet schnell Aufschluss: Von »Lust am Nachstellen und Erbeuten« ist dort die Rede, von der »Waidmannsfreude, einen Fuchs im Schrotschuss rollieren (sich überschlagen) zu lassen«, vom »Reiz der winterlichen Fuchsjagd«, vom »Jagdtrieb«, vom »Jagdfieber« und vom »Kick«, den der Jäger beim tödlichen Schuss erlebt.

Anders, als von Jägern oft behauptet, nehmen unbejagte Fuchsbestände keinesfalls überhand. Komplexe Sozialstrukturen, in denen bei hoher Populationsdichte und geringem Jagddruck deutlich weniger Welpen zur Welt kommen, beschränken die Vermehrungsrate. Der renommierte Biologe und Fuchsforscher Erik Zimen kommentierte dieses Phänomen plakativ mit den Worten »Geburtenbeschränkung statt Massenelend«. Im Normalfall bringt eine Füchsin drei bis fünf Junge zur Welt; in Gebieten, in denen Füchse stark verfolgt werden oder die Mortalitätsrate durch Seuchen stark angestiegen ist, können es jedoch doppelt so viele sein. Auf diese Weise können Verluste schnell wieder ausgeglichen werden.

Füchse erfüllen eine wichtige Rolle als »Gesundheitspolizei«: Sie fangen hauptsächlich Mäuse – zum Nutzen der Landwirtschaft –, vertilgen Aas und erbeuten meist kranke oder verletzte Tiere und tragen somit zur Gesunderhaltung der Tierpopulationen bei. Doch der Fuchs ist nicht nur »Gesundheitspolizei« in der Natur, sondern trägt auch zum Schutz des Waldes, da er Waldwühlmäuse vertilgt.

Initiative zur Abschaffung der Jagd

Kurt Eicher, Biologe Studiendirektor

Derfflingerstr. 2

74080 Heilbronn

www.abschaffung-der-jagd.de