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«Vegan ins neue Jahr? Wir sind dabei – Mit diesen Worten verkündete der Landwirtschaftliche Versicherungsverein Münster (LVM) kürzlich in den Sozialen Netzwerken die Teilnahme seiner Unternehmenskantine am sogenannten Veganuary. Bei der Aktion werden Menschen weltweit aufgerufen, sich im ersten Monat des Jahres und bestenfalls darüber hinaus vegan zu ernähren. Hintergrund ist laut eigenen Aussagen der Organisatoren, dass eine vegane Ernährung eine der effektivsten Maßnahmen sei, um die Umwelt zu schützen, Tierleid zu vermeiden, den Klimawandel aufzuhalten und die Gesundheit von Millionen Menschen zu verbessern. Dieses Jahr sollen über eine halbe Mio. Menschen daran teilnehmen – darunter auch die LVM, die ihren Post mit einigen Vorteilen des Verzichts auf tierische Lebensmittel krönte. So sollen laut Harvard Universität innerhalb eines Monats 103.840 t CO2-eq in der Luft und 405 t PO43-eq in Gewässern eingespart werden sowie 6,2 Mio. L Wasser. Darüber würde das Leben von 3,4 Mio. Tieren verschont.»

«Unter dem Hauptkundenstamm des Landwirtschaftlichen Versicherungsvereins Münster – nämlich den Landwirtinnen und Landwirten – sorgte die Unterstützung des Veganuary durch die LVM für große Verärgerung. Inzwischen wurde der Post wieder gelöscht und die LVM hat eine Stellungnahme veröffentlicht. Darin erklärt die Versicherung, dass täglich ein veganes Gericht in der Kantine angeboten werde, eine reine vegane Ernährung jedoch nicht unterstützt würde. Noch dazu habe man das Thema schlecht aufbereitet und diskussionswürdige Zahlen zitiert. Dafür entschuldige man sich nachdrücklich und bedauere die Veröffentlichung des Beitrags.»

Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands e.V.: «Entscheidend ist vielmehr der zweite, nämlich dass das Thema schlecht aufbereitet und diskussionswürdige Zahlen zitiert wurden. Dies erweitern wir unsererseits noch um die Punkte, dass von der LVM schlecht oder gar nicht recherchiert sondern scheinbar ungeprüft Parolen übernommen wurden. Denn solche Plattitüden, welche beinhalten, die Tierhaltung abzuschaffen um Tierleid zu vermeiden, um die Umwelt zu schützen, um den Klimawandel aufzuhalten und um die Gesundheit der Menschen zu verbessern, sind eine Beleidigung und Verunglimpfung für alle Tierhalter. Hier erwarten wir mehr Sorgfalt bei der Informationsbeschaffung und ganz besonders Bodenhaftung von einem Unternehmen, dessen Wurzeln in der Landwirtschaft liegen und zu deren Kunden zahlreiche Tierhalter zählen.»

Anmerkung: Diese Hybris muss man erst einmal haben. Schweinehalter ziehen die Fakten und die Daten der renommierten Harvard Universität als «diskussionswürdig» in Frage. Sie tun so, als sei es Unsinn, dass eine vegane Ernährung eine der effektivsten Massnahmen sei, um die Umwelt zu schützen, Tierleid zu vermeiden, den Klimawandel aufzuhalten und die Gesundheit von Millionen Menschen zu verbessern.

Das ist ein exzellentes Beispiel für die Tricks und Machenschaften dieser Leute. Sie bringen keine Beweise für die Falschheit der genannten Fakten zur veganen Ernährung vor. Denn das können sie nicht. Stattdessen sähen sie in bekannter Manier Zweifel an wissenschaftlich gesicherten Fakten und Zahlen, indem sie dreist die diffusen Behauptungen in den Raum stellen, das Thema sei «schlecht aufbereitet» und die Zahlen seien «diskussionswürdig». Damit will man suggerieren, dass Thema und Fakten umstritten seien. Und schon ist das Ziel erreicht: Wissenschaftliche Daten und Fakten, die glasklar vor Augen liegen, werden von Schweinebauern als «umstritten» diskreditiert.

Offensichtlich halten die Schweinehalter einen Grossteil der Bevölkerung für total uninformiert, naiv und verblödet. Und wahrscheinlich haben die Schweinhalter damit leider auch Recht. Denn sogar die LVM rudert zurück und entschuldigt (!) sich für ihre verwegene Dreistigkeit überhaupt in Erwägung gezogen zu haben, die Umwelt zu schützen, Tierleid zu vermeiden, den Klimawandel aufzuhalten und die Gesundheit von Millionen Menschen zu verbessern.

https://www.schweine.net/news/vegan-post-der-lvm-sorgt-fuer-reichlich-kritik.html