„Die neue Stadtregierung, die von einem Mitte-Links-Bündnis getragen wird, kündigte an, dass Palma de Mallorca zur „Stadt ohne Tierquälerei“ und „stierkampffreien Zone“ erklärt werden soll.“
„Binnen weniger Monate sammelte die Bürgerinitiative „Mallorca ohne Blut“ auf der Insel mehr als 120.000 Unterschriften gegen diese „grausame Tradition, für die sich immer mehr Bürger schämen“. Die Stierkampfgegner schafften es inzwischen, die politische Mehrheit für sich zu gewinnen.“
„In der Kommunal- und Regionalwahl Ende Mai hatte die stierkampffreundliche konservative Volkspartei inselweit ihre bisherigen Mehrheiten verloren. Nun werden vielerorts Mitte-Links-Bündnisse aus Sozialisten, der linken Inselpartei „Més por Mallorca“ und der Protestbewegung Podemos geschmiedet. Und diese Allianzen haben für die mittelalterlich anmutenden Stierkämpfe wenig übrig.“
„In ganz Spanien dürfte die Nachricht vom sich anbahnenden Stierkampfverbot auf Mallorca die Debatte um diese „Fiesta“ wieder anheizen. Im nordspanischen Katalonien wie auf den Kanarischen Inseln sind Kämpfe zwischen den edlen Stieren und den stolzen Toreros bereits länger verboten . Und auch andernorts wenden sich immer mehr Bürger von dieser umstrittenen Tradition ab, die vor allem in der älteren Bevölkerung noch Anhänger hat.“
„Doch Spaniens Stierkampflobby gibt nicht auf und hat nun sogar bei der Unesco, der Kulturorganisation der Vereinten Nationen, beantragt, den ungleichen Kampf zwischen Torero und Bullen zum Weltkulturerbe zu erklären.“