Anmerkung: Wer Echtpelz trägt, zeigt seine moralische Verkommenheit, wer Kunstpelz trägt, zeigt seine Dummheit. Warum? Weil Echtpelz grausam ist und Kunstpelz eine Werbung für Pelz ist.
„Marderhund ist billiger als Kunstpelz“
von Ernst Walter Henrich | 7. November 2017 | Pelz und Leder, Zeitungsartikel | 12 Kommentare
12 Kommentare
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das wäre allerdings auch ein Argument vegane Fleischersatzprodukte nicht nur aus gesundheitlichen sondern auch aus ethischen Gründen abzulehnen da man auf den ersten Blick von Geschmack und Aussehen nicht unterscheiden kann ob es sich um echtes Fleisch aus Tieren handelt.
Von diesem Aspekt aus gesehen macht es sogar dann auch aus ethischer Sicht Sinn, Hafermilch nicht als Milch sondern als Haferdrink zu deklarieren um sich von dem Tierausbeutungsprodukt Kuhmilch abzugrenzen. Nur sollten dann Kunden nicht mit einer höheren MwSt dafür belastet werden:-)
Das halte ich für einen ziemlichen Blödsinn. Bei Lebensmitteln geht es darum, Omnivoren mögliche Alternativen zu tierischen Produkten aufzuzeigen, um ihnen den Übergang zu einer veganen Ernährung zu erleichtern und zu zeigen, dass vegane Ernährung keinen Verzicht bedeutet. Und genau dies möchte die Fleischlobby verhindern, um weiter Profit zu machen.
Bei Kleidung besteht hingegen eine echte Verwechslungsgefahr und hat auch nichts mit Entwöhnung zu tun.
So sehe ich das auch.
das Argument gegen Kunstpelz ist gewesen, dass man von außen nicht erkennt ob es sich um echten oder unechten Pelz handelt. Demnach macht auch derjenige Werbung für Pelz der einen Kunstpelz trägt.
Exakt dieses Argument kann man völlig analog auf vegane Fleischersatzprodukte übertragen: wer zum Beispiel ein vegane Fleischersatzprodukte ißt macht demzufolge genauso Werbung für Tierprodukte weil die anderen Leute nicht genau wissen ob es sich um echtes Fleisch oder veganes “Kunstfleisch” handelt.
Diese Tatsache ist in einem Experiment auch belegt worden wo ein veganer Koch in einer Mensa über 300 Gerichte aus veganem Gulasch den Studenten serviert hat. Davon haben 88 Prozent der Stundenten den Reinfall nicht bemerkt und die vegane Alternative als echtes Fleisch beim Essen wahrgenommen. Mehr zu diesem Experiment in diesem Link https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=HcQ_WpL6bgg .
Auch hier wird dann durch den Konsum eine Fleischersatzprodukten genauso Werbung für Fleisch gemacht wie der Kunstpelzträger dies in seinem Segment machen würde.
Insofern bleibt mein Argument bestehen unabhängig davon für wie blödsinnig man das auch halten mag.
Mit einer Spitzfindigkeit kann man natürlich alles begründen.
1. Ein Pelzkragen ist dafür da, um modisch und schön auszuschauen. Je mehr Leute echte und falsche Pelze tragen, umso mehr Leuten wird das gefallen und dazu bringen, selbst einen Pelz zu kaufen. Es ist also für die Betrachter auf der Strasse nie zu erkennen, ob es sich um Echtpelz oder Kunstpelz handelt.
2. Ein Fleischersatz ist im Geschäft aufgrund der Verpackung zu erkennen. Da Fleischersatz überwiegend in vegetarischen oder veganen Restaurants gegessen wird, ist hier eine Verwechslung auch nicht möglich. Falls es wirklich einmal in einem omnivoren Restaurant angeboten wird, dann wird es kaum als etwas Modisches oder Schönes wahrgenommen, sondern es fällt nicht weiter auf. Zumindest ist es in meinem Bekanntenkreis nicht üblich, auf anderen Tischen sich das Essen anzuschauen und danach zu bestellen. In der Regel liest man die Speisekarte und bestellt dann.
3. Ich kenne keinen Fleischersatz, das aussieht wie ein blutiges Steak.
4.Der Fleischersatz ist meistens eh mit einer Soße überdeckt, da kann das genauso gut ein Stück Gemüse oder eine Gemüsefrikadelle sein.
Fazit: Der Vergleich Kunstfleisch und Kunstpelz hinkt also etwas ?
nach wie vor wird mit zweierlei zweierlei Maß gemessen. Um das zu verdeutlichen möchte ich auf jedes Ihrer Punkte einzeln eingehen. Daher werde ich mich exakt an Ihren Zahlenfolge halten:
1. So wie ein Pelzkragen dafür da ist modisch und schön auszusehen, so geht es bei Fleischersatzprodukten zweifelsfrei um den Geschmack beim Essen. Nicht selten kommt es vor, dass man an öffentlich gut besuchten Plätzen in der westlichen Welt Leute beim Essen sieht. Nicht selten werden dabei auch Tierprodukte gegessen. Und genau so wie der Kunstpelzträger Werbung auf offener Straße für den echten Pelz macht, genauso macht der Veganer Werbung für Fleisch wenn er auf offener Straße einen veganen Döner isst. Das Produkt mag ein anderes sein, jedoch ist sowohl der vegane Döner als auch der Kunstpelz ein Imitat eines Tierqualprodukts. im ersten Fall der echte Pelz, im zweiten Fall das echte Fleich.
2. Auch ein Kunstpelz wird im Geschäft als Kunstpelz deklariert, genauso wie das Fleischersatzprodukt genauso als Imitat deklariert wird. Wenn es nun Kunstpelz gibt, welcher doch aus echtem Pelz bestehen sollte, dann darf sich die Kritik nur auf die falsche Deklaration richten, nicht aber auf das Tragen des Kunstpelzes generell.
Essen an sich wird gerade in gehobeneren Gesellschaftsschichten sehr wohl als etwas Künstlerisches angesehen. Gerade teure FIschsorten, Kaviar oder Suschi aus rohem Fisch wird auch heute noch bei sehr vielen Onivoren als etwas Modisches angesehen. Und gerade für diese omnivore “Feinschmeckerküche” gibt es sehr wohl auch vegane Ersatzprodukte wo das selbe Argument wieder greifen könnte wie beim Kunstpelz. Der Vebu hat einige dieser Ersatzprodukte der omnivoren “Feinschmeckerküche” aufgelistet https://vebu.de/essen-genuss/pflanzliche-alternativen/fischersatz-vegane-alternativen-zu-fisch/ Wo soll nun der Unterschied sein?
3. Ob nun das vegane Fleischersatzprodukt wie ein blutiges Steack aussieht ist für die Argumentation nicht entscheidend. Viel ausschlaggebender ist doch, dass man versucht ein Fleischgericht zu imitieren und damit die Fleischküche gesellschaftlich salonfähig macht und man damit als Veganer zum Marketinginstrument der Fleischindustrie wird, völlig analog dazu, dass der Kunstpelzträger Werbung für den echten Pelz macht. Auch hier gibt es letztlich keinen Unterschied.
4. Einverstanden! Nur wenn es in Ordnung ist ein veganes Fleischersatzprodukt mit Soße zu essen, dann sollte man konsequenterweise auch dem Kunstpelzträger erlauben seinen Kunstpelz zu tragen sofern er diesen mit einem dunklen Kostüm überdeckt, sodass dieser für die Öffentlichkeit nicht sichtbar ist.
Offen gesagt, halte ich Ihre Argumentation für Unfug. Ich habe weder Lust noch Zeit darauf einzugehen. Wenn Sie es nicht verstehen, dann ist es Ihre Sache. Nur so viel: Selbst wenn Ihre Argumentation stimmig wäre, würde die angebliche Werbung für Fleisch durch Fleischersatzprodukte nicht die Werbung für Pelz durch Kunstpelz rechtfertigen.
Ich habe sachlich auf die Gegenargumentation geantwortet ohne jemanden dabei persönlich anzugreifen. Wenn eine solche Diskussion nicht erwünscht ist, dann werde ich mich davor hüten hier weiter zu argumentieren.
Allerdings hätte mir ein Gegenargument mehr geholfen als nur zu behaupten dass ich Unfug rede.
Für mich persönlich war es nur wichtig nicht den einen Menschen moralisch zu verurteilen und den anderen Menschen mit der selben Handlung nicht zu kritisieren, da ich glaube, dass man nur mit dem Anlegen eines gleichen Maßstabes bei allen Menschen (mich selbst eingeschlossen!) Verständnis bekommen kann.
Mit keinem einzigen Wort habe ich das Tragen von Kunstpelz gerechtfertigt, lediglich darauf aufmerksam gemacht, dass man in der Konsequenz die selben Maßstabe dann auch bei Fkleischersatzprodukten anlegen muss wo ja bei vielen dann nicht ganz so streng geurteilt wir wie beim Kunstpelz.
Noch einmal: Ich habe immer beides kritisiert: Kunstpelz aus ethischen Gründen und Fleischersatz aus gesundheitlichen Gründen. Wenn Sie beides aus ethischen Gründen kritisieren möchten, dann ist das Ihr gutes Recht, verstehen tue ich es aus den oben bereits genannten Gründen überhaupt nicht. Mode wird aus Gründen der Optik gekauft, weil man das mal gesehen und als schön empfunden hat, Nahrungsmittel dagegen wählt man aus Gründen persönlicher geschmacklicher und / oder gesundheitlicher Präferenzen aus, die eh schon mehr oder minder fest in einem verankert sind. Einen Vegetarierer oder Veganer macht man durch den Anblick eines Fleischersatzes nicht zum Fleischfresser. Einen Fleischfresser braucht man nicht zum Fleischfresser zu machen, er ist es bereits. Einen unbedarften Nichtpelzträger kann man aber leicht zum Pelzträger machen, wenn ihm ein Kunstpelz in der Fussgängerzone gut gefällt.
von vorne: Kunstpelz wurde deshalb kritisiert weil man mit dem Tragen des Kunstpelzes auf offener Straße Werbung für den echten Pelz macht. Ich denke soweit haben wir uns richtig verstanden.
Ob nun der Kunstpelz aus modischen Gründen in der Öffentlichkeit getragen wird oder das vegane Fleischersatzgericht aus Gründen des Geschmacks spielt keine Rolle. Entscheidend ist, dass beide Handlungen – namentlich das öffentliche Verspeisen eines veganes Fleischersatzproduktes als auch das Tragen eines Kunstpelzes – einen Werbeffekt auf den (naiven!) Betrachter in der Öffentlichkeit haben können.
Dass Veganer nicht zu Fleischessern beim Anblick eines veganen Döners werden ist klar.Sie haben ja meistens sowieso schon den Großteil der Zusammenhänge verstanden weshalb sie ja auch ihr Konsumverhalten geändert haben.
Doch die Frage ist vielmehr welchen Werbeeinfluss der vegane Döner auf Omnivore hat? Ein Schulkind sieht zum Beispiel wie ein veganer Döner verspeist wird. Dieses unbedarfte Schulkind kann dann genauso gut der Geschmack gegeben werden den nächsten Fleischdöner zu verspeisen wie der nächste (naive!) Nichtpelzträger angeregt werden kann einen echten Pelz zu kaufen. Worin soll nun der Unterschied liegen? Beide Handlungen machen Werbung für ein moralisch verwerfliches Produkt wo in beiden Fällen Tiere qualvoll sterben müssen. Demzufolge sollte man dann auch beide Handlungen gleichwertig bewerten.
Fazit: nicht das Motiv für das Tragen eines Pelzes oder das Verspeisen eines Fleischersatzproduktes, sondern die öffentliche Darstellung dieser Produkte macht doch den Werbeffekt. Demzufolge sind auch beide Handlungen aus ethischer Sicht nicht unterschiedlich zu bewerten.
Das habe ich ja bereits beim Antworten der vier Punkte deutlich gemacht. Allerdings ist darauf bislang niemand argumenativ eingegangen.
Insofern ist mir immer noch nicht klar wo nun der Unfug in meiner Argumentation sein sollte und vor allem ist mir immer noch nicht klar, weshalb das Verhalten eins Kunstpelzträgers moralisch verwerflich ist, wohingegen der Konsum von Fleischersatzprodukten vom ethischen Gesichtspunkt durchaus legitim sein soll, wenn doch beide Handlungen eine Werbebotschaft für ein Tierqualprodukt sind?
Ein Fleischersatzprodukt hat keinen Werbeeffekt: Vegetarier und Veganer essen eh kein Fleisch und Fleischesser (inkl. Omnivorer Kinder) essen eh schon Fleisch. Ein Nichtpelzträger kann aber noch zum Pelz verführt werden.
So jetzt ist Ende der sinnlosen und unfruchtbaren Diskussion.
Wo hinkt nun der Vergleich? Diese Frage ist offen geblieben.