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«Beim Gedanken an das vegane Ei befällt mich trotzdem ein gewisses Unbehagen. Mit sehr viel Aufwand wird ein Produkt entwickelt, dessen Ziel es ist, ein anderes Produkt möglichst detailgetreu nachzuahmen. Das ist problematisch. Denn durch das Ziel der möglichst perfekten Simulation werden tierische Produkte wie das Ei, aber auch Wurst oder Käse quasi zum Goldstandard erhoben, der – weil er eben das Original ist – unerreichbar bleiben muss. Egal, wie sie sich mühen und strecken, die veganen Produkte können immer nur fast so gut sein wie die Originale. Ganz abgesehen davon, dass die Originale häufig ungesund hohe Salz- oder Fettgehalte haben, die von den Nachahmern aus Geschmacksgründen dann ebenfalls übernommen werden.»

«Die Flut der Surrogate zeigt auch, dass wir noch so fest in unseren (Ernährungs-) Gewohnheiten feststecken, dass es offensichtlich sehr, sehr schwerfällt, uns eine Ernährung vorzustellen, die ohne Käse und Milch, Wurst, Eier und Fleisch auskommt. Für den Einstieg in den Umstieg (oder Ausstieg) sind die immer perfekteren Nachahmungen daher wahrscheinlich genau das Richtige. Weil sie dabei helfen können, Berührungsängste abzubauen. Später kann man dann immer noch auf vegane Originale setzen. Die gibt es in Hülle und Fülle: Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Nudeln, Reis… Und es wäre ein Leichtes, sich daraus ein Menü für einen Tag oder für den Anfang wenigstens eine Mahlzeit zusammenzustellen. Im Internet finden sich jede Menge vegane Wochenpläne, von denen man sich inspirieren lassen kann. Einfach mal ausprobieren.»

Anmerkung: Guter Artikel.

https://www.spektrum.de/kolumne/storks-spezialfutter-ein-vegan-day-fuer-zu-hause/2145174