«Mehr als 4.000 Tonnen Froschschenkel importiert die EU jedes Jahr, das entspricht geschätzt 80-200 Millionen Fröschen. Die allermeisten werden aus der Wildnis gefangen und grausam getötet: Ohne Betäubung trennt man ihnen die Beine ab, die Tiere verenden qualvoll. Die jahrzehntelange Plünderung der Froschpopulationen für den EU-Markt hat zudem dramatische ökologische Folgen:
Lieferten in den 1980er Jahren zunächst Indien und Bangladesch Froschschenkel nach Europa, übernahm Indonesien seit den 1990er Jahren die Rolle als größter Lieferant. In dem südostasiatischen Land schwinden die gefangenen Froscharten. Das gilt auch für die Türkei und Albanien, wo ebenfalls Frösche für den EU-Markt gefangen werden. Das Ganze hat einen fatalen Domino-Effekt: Frösche haben als Insektenvernichter eine zentrale Rolle im Ökosystem – und wo Frösche fehlen, werden verstärkt giftige Pestizide eingesetzt. Der Froschschenkelhandel hat also nicht nur unmittelbare Folgen für die Frösche selbst, sondern für die gesamte Natur und den Menschen.»
Der von Pro Wildlife veröffentlichte Bericht dokumentiert die ganze Katastrophe und hat bereits zahlreiche Medienberichte ausgelöst:
https://www.prowildlife.de/wp-content/uploads/2022/06/deadly-dish-frogs-legs-report.pdf
Also bitte, in einer Welt wo das höchste Gut der Profit ist, paßt das doch
alles.
Hier ein schönes Foto unberührter Natur zum Wochenende:
https://www.spektrum.de/news/nester-zu-wasser-zu-lande-und-im-gebuesch/2031592?utm_medium=newsletter&utm_source=sdw-nl&utm_campaign=sdw-nl-daily&utm_content=heute
Last chance to see …. so betitelte Douglas Adams (Per Anhalter durch die Galaxis) einst einer seiner ernsteren Bücher, in dem er einen Blick auf aussterbende Tierarten warf. Dieser Titel ist in unserer Welt so dermaßen treffend – ins Deutsche mehr als unglücklich mit: Die Letzten ihrer Art ….übersetzt.
In Afrika werden die großen Webervögelnester regelmäßig nachts, wenn alle Vögel in ihren Nestern schlafen, in die Luft gesprengt, weil die Vögel sich am Getreide der Menschen “vergreifen”.
Wollte man diesen Wahnsinn in jeder Hinsicht sofort beenden, kämen wieder Argumente von wegen Froschschenkel seien ein “Kulturgut” und da hingen unzählige Arbeitsplätze in Bangladesh und Indonesien dran. (Diese “Arbeit”, die des Beine Ausreißens bei vollem Bewusstsein wird übrigens in Indonesien und Bangladesh zu einem nicht unerheblichen Teil von Kindern ausgeführt.)
Und hierzulande werden die Beine der Frösche womöglich noch als “Grundnahrungsmittel” mit verringertem Mehrwertsteuersatz verscherbelt.