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Manchmal hört man den unsinnigen Einwand gegen eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft, dass pflanzliche Nahrungsmittel auch schädliche Stoffe enthalten und man deshalb Tierprodukte in der Schwangerschaft essen könne. Darauf möchte ich kurz eingehen:

1. Selbst wenn Tierprodukte völlig schadstofffrei wären, würden sie trotzdem die Gesundheit massiv schädigen. Die von Natur aus in den Tierprodukten enthalten Substanzen wie tierliches Protein, gesättigte Fette, Cholesterin, Sexualhormone, Wachstumshormone und andere Hormone sind die krankheitsauslösenden und krankheitsfördernden Substanzen. Nachzulesen in der umfangreichen wissenschaftlichen Literatur und den Studien, die auf der ProVegan-Website angegeben werden.

2. Es ist richtig, dass pflanzliche Nahrungsmittel auch Schadstoffe enthalten können. Allerdings ist der Schadstoffgehalt im Vergleich zu Tierprodukten verschwindend gering. Denn gerade im tierlichen Organismus sammeln sich Giftstoffe massiv an. Was in den Futterpflanzen noch niedrig konzentriert war, ist im tierlichen Organismus dann hochkonzentriert. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass in einschlägigen wissenschaftlichen/staatlichen Untersuchungen Tierprodukte die höchsten Giftkonzentrationen aufweisen:

Laut einer Untersuchung des Schweizer Bundesamts für Gesundheit (BAG) stammen 92 % aller Giftstoffe in der Nahrung (Dioxine und PCB) aus Tierprodukten. Grösster einzelner Lieferant für Giftstoffe ist die Milch mit 47 %!

http://www.vegetarismus.ch/heft/2009-4/Dioxine_PCB_Antibiotika_Gentechnik.htm

Zur Beurteilung der Aufnahme von Giften wie Dioxinen, Furanen und dioxin-like PCBs wurden Analysenergebnisse von Lebensmittelproben mit Daten der nationalen Verzehrstudie in Frankreich verglichen. Ergebnis: An der Toxinaufnahme hatte der Fischverzehr einen Anteil von 48 %, gefolgt von Milchprodukten mit 34 %.

Referenz: Tard A et al: Dioxins, furans and dioxin-like PCBs: Occurrence in food and dietary intake in France; Food Addit Contam. 2007 Sep; 24(9): 1007-17

Seit Jahren weisen Studien darauf hin, dass Fischkonsum die geistige Leistungsfähigkeit besonders bei Kindern beeinträchtigt. Wissenschaftler der Universität Granada in Spanien untersuchten den Einfluss einer Quecksilberbelastung auf die geistige Leistungsfähigkeit bei Vorschulkindern im Alter von 4 Jahren. Die Quecksilberkonzentrationen waren mit einem hohen Verzehr von Fisch assoziiert, mit dem Wohnort, mit dem Alter der Mutter und passivem Rauchen. Die Quecksilberkonzentrationen in den Haaren korrelierten mit einer Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit, insbesondere mit dem Gedächtnis und der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit.

Referenz: Freire C et al: Hair mercury levels, fish consumption, and cognitive development in preschool children from Granada, Spain; Environ Res. 2009 Nov 10

In einer Studie der Universität Barcelona fand sich ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Quecksilberkonzentration in den Haaren und dem Fischkonsum. Bei den Kindern, die mehr als viermal pro Woche Fisch verzehrten, waren die Quecksilberkonzentrationen in den Haaren fast dreimal höher als bei den Nichtfischessern. Neugeborene von Müttern, die zweimal oder öfter pro Woche Fisch verzehrten, wiesen fast dreifach höhere Quecksilberwerte auf als Neugeborene von Frauen, die kaum Fisch gegessen hatten.

Referenz: Diez S et al: Prenatal and early childhood exposure to mercury and methylmercury in spain, a high-fishconsumer country; Arch Environ Contam Toxicol., 2009 Apr; 56(3): 615-22

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Quecksilberbelastung von Frauen in 21 Ländern untersucht. Bei 95 % der Frauen wurde Quecksilber nachgewiesen. In Ländern mit hohem Fischkonsum waren die Quecksilberwerte besonders hoch. Der Vorsitzende des Ausschusses „Gesundheit und Umwelt“ der Bundesärztekammer bezeichnete Seefisch als die grösste Quecksilberquelle. Professor Philippe Grandjean von der Harvard University vermutet sogar einen Zusammenhang zwischen Quecksilber und einem „schleichenden Intelligenzverlust“ in unserer Gesellschaft.