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„Weil das raue Klima des Chaco nicht optimal ist für den Anbau von Monokulturen, pflanzen die Bauern hier vor allem gentechnisch veränderte Sojabohnen. Die widerstehen nicht nur Wind und Wetter, sondern auch Agrarchemikalien wie Glyphosat, die hier im großen Stil eingesetzt werden und die Grundwasser, Seen und Flüsse vergiften. Die Sojaernte landet zum größten Teil in Deutschland, als Futter für die Tiermast.“

„Wer in deutschen Supermärkten Fleisch kauft, bekommt zwar in der Regel ein heimisches Produkt. Die Folgen der billigen Produktion sind allerdings auch in weit entfernten Ländern spürbar. Geschädigt werden nicht nur Tiere und Pflanzen, wie der Mighty-Earth-Report zeigt, sondern auch die Menschen. Das Gift im Wasser macht vor allem die Kinder krank. Die Zahl der Neugeborenen mit Geburtsfehlern steigt ebenso wie die Krebsrate und die Zahl der Atemwegserkrankungen. Immer wieder müssen Dörfer der Ureinwohner den Plantagen weichen – häufig werden die Menschen mit Gewalt vertrieben. Es sind erschütternde Berichte, die Mighty Earth zusammengetragen hat.“

„Vieles davon ist bekannt, aber noch nie war es so gut dokumentiert wie in dem aktuellen Bericht – und nie gab es so einen klaren Zusammenhang mit den deutschen Sojaimporten.“

„Züchter und Mäster haben Deutschland zum größten Sojaimporteur Europas gemacht, im Jahr 2016 lagen die Einfuhren bei 3,7 Millionen Tonnen Sojabohnen und 2,8 Millionen Tonnen Sojaschrot. Den weitaus größten Teil der Lieferungen beziehen die deutschen Importeure aus Südamerika – und sie nehmen nach Recherchen von Mighty Earth auch den Löwenanteil jenes Sojas ab, für die in Argentinien und Paraguay der Gran Chaco gerodet wird.“

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sojaanbau-in-suedamerika-entwaldung-fuer-deutsches-tierfutter-a-1199151.html