«Die Zulassung für Pestizide soll transparenter werden. Dies hält der Europäische Gerichtshof in einem wegweisenden Urteil fest.»
«Ob Pestizide zugelassen oder verboten werden, entscheidet in der Europäischen Union die EU-Kommission, welche sich nach den Stellungnahmen des ständigen Ausschusses für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel (SCoPAFF) richtet.»
«Trotz seiner zentralen Rolle für die europäische und schweizerische Pestizidpolitik, war die Entscheidungsfindung innerhalb des SCoPAFF-Ausschusses bisher jedoch völlig intransparent: Die veröffentlichten Kurzprotokolle enthielten keine Details zu den Verhandlungen, und die Stimmen der Mitgliedstaaten und ihrer Positionen wurden geheim gehalten.»
«Die französische NGO Pollinis, die sich für die Artenvielfalt und gegen das Aussterben von Bienen einsetzt, fordert deshalb bereits seit mehreren Jahren Zugang zu den entsprechenden Dokumenten. Der Europäische Gerichtshof gab ihrem Begehren basierend auf dem Öffentlichkeitsprinzip auch bereits recht, die EU-Kommission klagte 2022 jedoch gegen dieses Urteil, und so blieb der SCoPAFF-Ausschuss als Blackbox bestehen.»
«Mit dem neuen Entscheid vom 16. Januar 2025 wies der Europäische Gerichtshof die Klage der EU-Kommission jedoch ab und bekräftigte damit das Öffentlichkeitsprinzip. Die EU-Kommission habe keinen Grund, den Zugang der NGOs zu den Dokumenten zu verweigern, die die Positionen der Mitgliedsstaaten offenlegen würden, hielt der Gerichtshof fest. Die Begründung: Der Entscheidungsprozess werde durch einen solchen Zugang nicht untergraben.»
«Forscher kamen in verschiedenen Studien zum Schluss, dass die Bienenpopulationen rückläufig waren, genau wie die vieler anderer Insekten. Bis zum heutigen Tag wurde dieser Leitfaden jedoch nie offiziell von den Mitgliedsstaaten übernommen. Die Pestizidindustrie wehrte sich vehement, weil die EU bestimmte Neonicotinoide verbieten wollte, die nachweislich schädlich für Bienen sind.»
«Das Bienenleitliniendokument der EFSA wurde von der EU-Kommission und einigen Mitgliedstaaten schliesslich sogar durch die Einschätzungen der SCoPAFF-Experten verwässert – ein Beispiel für die wirksame Einflussnahme der Chemielobby auf europäische Behörden.»
«Nachdem Pollinis im Anschluss an das erste Urteil vom Europäischen Gerichtshof 78 interne Dokumente erhalten hatte, konnte die NGO den privilegierten Zugang der Industrie zum SCoPAFF-Ausschuss sowie die geheimen Absprachen mehrerer Mitgliedsstaaten mit der Chemie-Industrie aufzeigen.»
«Aus den Dokumenten ging beispielsweise hervor, dass Vertreter der Chemieindustrie – anders als die meisten anderen Interessengruppen – direkten Zugang zu sämtlichen SCoPAFF-Mitgliedern hatte.»
«Auch gelang es der Pestizidlobby, die Unterstützung der SCoPAFF-Mitglieder zu gewinnen, um die offizielle Verabschiedung der EFSA-Leitlinien für Bienen von 2013 zu blockieren.»
«Der Trick der Industrie ist ein Klassiker: Industrieverbände wie Crop Life Europe legten eine Folgenabschätzungen vor, in denen behauptet wurde, dass die Annahme der Bienenleitlinien die landwirtschaftliche Produktion in der EU zum Erliegen bringen würde und nicht mehr genug Nahrung für die Bürger vorhanden wäre. Es war genau die gleiche Art von Folgenabschätzung, die die Chemieindustrie als Lobby-Instrument nutzte, um das jüngste Pestizidreduktionsgesetz (SUR) zu blockieren.»
https://www.infosperber.ch/umwelt/schadstoffe/ein-sieg-fuer-die-bienen/
Ach was ..noch transparenter? Transparenter Unsinn bleibt Unsinn. Wer Pestizide vermeiden will, sollte Tierprodukte vermeiden. So einfach ist das. 90% davon nimmt man durch diese auf. Quelle: Schweizer BA und Deutsches BA .für Umwelt. .Ach so, er vermeidet damit die Aufnahme als auch den Einsatz.
Neues Lebensmittel:
EU genehmigt UV-behandeltes Pulver ganzer Mehlwurm-Larven
Das Unternehmen Nutri’ Earth darf sein Produkt ab dem 10. Februar 2025 vermarkten. Es wird sich in Brot und Brötchen, Keksen und Kuchen, Teigwaren, verarbeiteten Kartoffelerzeugnissen, Käse und daraus hergestellten Erzeugnissen sowie Obst- oder Gemüsekompott befinden. Das Produkt enthält auch Schwermetalle und Mykotoxine.
https://transition-news.org/neues-lebensmittel-eu-genehmigt-uv-behandeltes-pulver-ganzer-mehlwurm-larven