Sehr guter und sehenswerter Vortrag. Allerdings stellt sich nach diesem Vortrag umso mehr die Frage, warum Precht nicht vegan lebt. Es ist aus meiner Sicht besonders schlimm, eine Sache verstanden zu haben und sich trotzdem ethisch falsch entgegen der eigenen Postulate zu verhalten, also Wasser zu predigen, aber Wein zu trinken.
Precht zum Thema Tierethik und Nachhaltigkeit
von Ernst Walter Henrich | 25. August 2018 | Fernsehbeiträge, Tierschutz/Tierrechte | 8 Kommentare
8 Kommentare
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Bei Herrn Precht bin ich zuversichtlich. Fr, Rütting und Herr Dahlke haben es auch geschafft.
Wie erwähnt, er hat den Schalter womöglich nur noch nicht gefunden, welchen er umlegen müsste. Dass er vorhanden ist, denke ich schon!
Precht gibt am Ende selbst die Antwort, warum er selbst nicht vegan lebt. Wenn für ihn bzgl. der Empfindungen eines Salatkopfes und dem eines Schweins .. .vielleicht kein Unterschied ist, dann kann man auch das Schwein essen. Genau das ist das Problem, das mir Philosophen in der Tierethik bereiten: dieses Verwischen von naturwissenschaftlichen Fakten. Wenn ein Salatkopf die gleichen oder ähnlich intensive Todesängste wie ein Schwein hätte, dann wäre auch unsere Angst vor dem Tod mit der eines Salatkopfes vergleichbar, denn Schweine stehen uns bekannterweise kognitiv sehr nahe.
Dem ist nichts hinzuzufügen, denn selbst mit einfachstem logischen Denken ist Veganismus zu erklären!
Omnivorismus entbehrt jeder Grundlage jedwedes logischen Denkmusters. Wie könnte Vergewaltigung, Qual, Mord, Krank(fr)essen, Zerstörung aller, selbst der eigenen Lebensgrundlagen auch nur ansatzweise etwas mit Logik zu tun haben können?
So habe ich Precht nicht verstanden. Er wollte meiner Ansicht nach illustrieren, wie schwierig eine Grenze zu ziehen ist. Ausserdem ist die Ausweitung der Schmerzempfindung und der Leidensfähigkeit auf Pflanzen physiologisch absurd, weil Pflanzen keine neuronalen Strukturen aufweisen. Würde man das weiter spinnen, dann müsste man auch die andere Seite des Spektrums (Menschen) zum Verspeisen freigeben. Selbst wenn Pflanzen Schmerzen und Leid empfinden könnten, dann würde dies für eine vegane Lebensweise sprechen. Denn um ein kg Fleisch zu produzieren müssen bis zu 16 kg Pflanzen als Futter „geopfert“ werden. Somit wäre auch dies kein Argument für Fleischkonsum. Precht isst Fleisch, weil er sich um sein kluges Gerede nicht schert, wenn es ums Fressen geht. Brecht: „Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral.“ Bei Precht kommt zuerst das Reden über Moral und dann das Fressen ohne Moral.
Welch Ironie!
Brecht/Precht: „Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral.“!
Und Moral kommt bei Precht immer noch nicht, denn das Fressen geht weiter!
Schon klar, Precht weiß natürlich um die Unterschiede und wir auch. Es war auch eher zynisch gemeint, den auf Kopfsalat ausgedehnten Pathozentrismus als möglichen Grund anzuführen, warum Precht trotz seines Wissen um die wesentliche Gleichheit der höheren Tiere mit uns dennoch argentinische Rinder verspeist. Es gibt leider zu viele Menschen, die aufgrund eines sicher vorhandenen Schmerzempfinden bei Pflanzen Tiertötungen und damit ihren Fleischkonsum rechtfertigen. Selbst von gebildeten Leuten hört man dies und nicht wenige erwähnen zu ihrer moralischen Verteidigung Peter Wohllebens Ausführungen. Mich besorgt, dass Precht wider besseren Wissens handelt. Als öffentliche Person hat er eine gewisse Verantwortung.