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Die Übersichtsarbeit zeigt ein breites Spektrum an gesundheitlichen Ergebnissen bei veganen Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 18 Jahren. 18 Studien erfüllten die Einschlusskriterien (17 Querschnittsstudien, 1 RCT). Meta-Analysen ergaben eine geringere Aufnahme von Proteinen, Kalzium, Vitamin B2, gesättigten Fettsäuren und Cholesterin sowie niedrigere Ferritin-, HDL- und LDL-Werte und eine geringere Körpergrösse bei veganen im Vergleich zu omnivoren Kindern/Jugendlichen. Bei Veganern wurde eine höhere Aufnahme von Kohlenhydraten, mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Ballaststoffen, Folsäure, Vitamin C und E, Magnesium, Eisen und Kalium festgestellt. Die Blutspiegel von Vitamin B12 waren bei veganen Kindern aufgrund der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln höher. Einzelne Studienergebnisse deuten auf weitere Unterschiede zwischen veganen und nicht-veganen Kindern hin, wie z. B. einen niedrigeren Knochenmineralgehalt oder Jod im Urin bei veganen Kindern. Das Risiko einer Verzerrung wurde in 7 von 18 Studien als hoch oder sehr hoch eingestuft. Die Beweissicherheit für die Meta-Analysen war gering (n = 2) oder sehr gering (n = 46). Nach Ansicht der Autoren deuten die Ergebnisse darauf hin, dass eine vegane Ernährung bei Kindern sowohl Risiken als auch Vorteile mit sich bringt.

Dieser Ansicht der Autoren kann ich insofern nicht folgen, da ein niedrigerer Knochenmineralgehalt als vermeintlicher Nachteil nicht zwingend negativ sein muss, wenn er nicht im pathologischen Bereich liegt und keine negativen Auswirkungen hat. Wenn man aber den Knochenmineralgehalt korrigieren möchte, dann bedeutet das ja nicht die Notwendigkeit einer Abwendung von einer veganen Ernährung und ihren unbezweifelbaren gesundheitlichen Vorteilen, sondern dass man die vegane Ernährung der Kinder etwas korrigiert und die Aufnahme von Kalzium, Vitamin D und Protein etwas erhöht. In der Praxis bedeutet das lediglich zum Beispiel die vermehrte Aufnahme von Hülsenfrüchten wie Bohnen und Pilzen sowie ein vermehrter Aufenthalt in der Sonne oder eine Vitamin-D-Nahrungsergänzung. Zudem sollte man auch beachten, dass der Knochenmineralgehalt massgeblich von den körperlichen Aktivitäten abhängt. Kinder sollten für starke Knochen daher unbedingt Sport treiben! Möchte man mehr Jod zuführen, so sollte man jodiertes Salz oder Algen in Betracht ziehen.

Fazit: Die Frage kann daher nicht sein, ob man Kinder vegan oder omnivor ernähren sollte, weil eine omnivore Ernährung durch die Tierprodukte immer gesundheitliche Nachteile hat, sondern wie man die vegane Ernährung der Kinder optimieren kann, so dass daraus die tatsächlich gesündeste Ernährung resultiert!

Referenz: Koller A, Rohrmann S, Wakolbinger M, et al. Health aspects of vegan diets among children and adolescents: a systematic review and meta-analyses. October 2023. doi:10.6084/m9.figshare.24271054.v1