«Es galt als großer Erfolg von Umweltaktivisten, dass die Energieministerin Karine Elharrar im Dezember letzten Jahres die Suche nach weiteren Gasvorkommen vorerst aussetzte. Doch dann marschierte Russland im Februar in der Ukraine ein und veränderte alles. Europa begann, sich nach alternativen Gaslieferanten umzusehen, um sich von russischem Gas unabhängig zu machen – und das israelische Gas rückte erneut in den Fokus Europas. Israel machte daraufhin eine Kehrtwende und schrieb die vierte Runde für die Suche nach Gas vor der israelischen Küste aus.»
«Mitte Juni unterzeichneten Israel, Ägypten und die Europäische Union eine Absichtserklärung: Israel soll über Ägypten Gas nach Europa liefern. Von Israel aus geht es in Pipelines nach Ägypten, dort wird es in Flüssiggasterminals um den Faktor 600 verdichtet und dann nach Europa geschifft. So weit die Theorie.»
«Doch bald schon könnte es hier laut werden, wenn Explorationsschiffe auf der Suche nach Gas auf dem Meeresboden Detonationen auslösen und damit Druckwellen erzeugen. Diese Methode dient der Ortung von Gasvorkommen. Dabei entsteht ein enorme Menge Lärm. „Auf Wale und Delphine, die sich über Geräusche orientieren und zum Überleben darauf angewiesen sind, kann das dramatischen Einfluss haben“, erklärt der Meeresbiologe Aviad Scheinin: „Für die Tiere, die hier im Meer leben, ist genau die Explorationsphase der Gasgesellschaften das größte Problem“, erklärt er.»