«Um Stopfleber zu produzieren, werden die Mulardenenten dann für etwa zwei Wochen vor der Schlachtung zwangsgemästet. Dabei wird ihr Körpergewicht in dieser kurzen Zeit um etwa 50 % erhöht.»
«In der Regel beginnt die Zwangsfütterung ausgewachsener Enten im Alter von etwa 10 bis 12 Wochen mit zwei Zwangsfütterungen am Tag für 12 bis 15 Tage.»
«Bezüglich der physiologischen Veränderungen der Lebern während der Zwangsmast haben klinische Untersuchungen zwangsgefütterter Mulardenenten im Rahmen einer Studie gezeigt, dass die Lebern sich durch die Zwangsmast krankhaft verändern und eine Erkrankung namens Lebersteatose oder Fettleber ausbilden, die auch bei Menschen vorkommt.»
«Diese Verfettung beeinträchtigt die Funktion der Leber: Man fand bei den untersuchten Enten eine Reduktion der Entgiftungsfunktion der Leber und Zellschäden im Lebergewebe im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne Zwangsmast.»
«Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Mulardenenten nach der Zwangsmast kurz vor einem schweren Leberversagen stehen.»
«Die Vögel sind einerseits in Käfigen eingesperrt und werden andererseits so schwer, dass sie sich teilweise nicht mehr selbstständig bewegen können. Zudem belegen viele Studien, dass die in der Stopfleberproduktion gehaltenen Enten und Gänse sich gegen die Zwangsfütterung wehren und sogar besonders starkes Abwehrverhalten zeigen, wenn sie die Person, die sie regelmäßig zwangsfüttert, wiedererkennen.»
«Die chronische Unterdrückung des Auslebens arttypischer Verhaltensweisen führt bei fast allen Tieren zu großer Frustration und Unzufriedenheit. Ein Ausdruck dieser chronischen Unzufriedenheit sind Stereotypien und Übersprungshandlungen. Solche Übersprungshandlungen sind sozusagen unproduktive Ersatzhandlungen, wenn typisches Verhalten nicht ausgedrückt werden kann – sie sind schwere Verhaltensstörungen, die aus Unzufriedenheit entstehen.»
«Auch die zwangsgefütterten Vögel zeigen solche Verhaltensstörungen, die sich in Selbst- und Fremdverletzungen äußern, insbesondere im Ausrupfen von Federn. Zu diesen Verletzungen kommen noch die aus der Haltung und Zwangsfütterung resultierenden Verletzungen: Durch das regelmäßige und schnelle Einführen der Metallröhre und den schnellen Nahrungsfluss, treten bei den Vögeln regelmäßig Schnabel- und Kehlkopfverletzungen sowie Lungenentzündungen auf.»
«Der Zwang, Nahrung aufzunehmen und darüber nicht entscheiden zu können ist ein massiver Eingriff in die Selbstbestimmung der Tiere und damit ist die Stopfleberproduktion nicht nur aus tiermedizinischer, sondern auch aus moralischer Sicht nicht tragbar. Ebenso wie das Eingesperrtsein in Käfigen kann man die Zwangsfütterung nur als massive Tierquälerei bezeichnen!»
«Es stimmt nämlich nicht, dass die Zwangsmast die EU-Tierschutzanforderungen erfüllt – sonst wäre die Stopfleberproduktion in der EU nicht seit 1999 verboten. Und es stimmt nicht, dass der Sektor unter Falschinformationen leidet – vielmehr arbeitet die Stopfleberindustrie, wie oben beschrieben, selber mit gezielten Täuschungen, die den Konsument*innen das Gefühl geben sollen, dass die Produktion von Stopfleber eine ‘natürliche’ Praxis ist und im Wesentlichen mit der Physiologie der Enten sowie der Gesundheit und dem Schutz der Tiere übereinstimmt.»
«Denn um es noch einmal ganz klar zu sagen: Es stimmt weder mit modernen tiermedizinischen Prinzipien, noch mit zeitgemäßen moralischen Erkenntnissen überein, heutzutage Tiere in engen Käfigen zu halten, sie gegen ihren Willen zu greifen und festzuhalten, und ihnen – ganz ohne medizinischen Anlass – zwangsweise unverhältnismäßig große Futtermengen einzuflößen.»
https://animalequality.de/blog/die-zwangsfuetterung-ist-nicht-tragbar/
Das weiß im Prinzip jeder, der schon mal gehört hat, dass es sich bei den Opfern um empfindsame Wesen handelt und dass sich durch die schmerzhafte und gewaltsame Stopfprozedur die Leber krankhaft vergrößert.
Dass ein derart fettes Endprodukt (Stopfleberpastete) zudem ungesund und so überflüssig wie ein Kropf ist, macht dessen brutale Erzeugung zu etwas, das schlichtweg verboten gehört