Eine sehr gute Analyse der bestehenden Situation, so wie es ProVegan schon seit Jahren sieht und in ihren Texten veröffentlicht:
„Das Bekenntnis zum Tierschutz führt also typischerweise nicht zur veganen Lebensweise und zum Ausstieg aus der Tierausbeutung.“
„Sachlage ist, dass die Entwicklung der Tierschutzgesetze in den westlichen Industriestaaten zeitlich einhergegangen ist mit einer Explosion des Tierleids: Weltweit werden jährlich Millionen Küken geschreddert. Eine Billion Fische sterben einen grausamen Tod. Die Massentierhaltung nimmt den Tieren jeden Bewegungsraum. Brechen Epidemien aus, werden regelmäßig unzählige Tiere vernichtet. Tiertransporte werden global organisiert, sogar per Schiff über die Weltmeere. Australische Firmen wollen in Kambodscha Schlachthäuser bauen, damit dorthin Rinder verschifft und den Touristen als Steak serviert werden können. In Deutschland wird weniger Schweinefleisch gegessen, aber so viele Schweine geschlachtet wie nie zuvor – für den Export. Füchse leben in Europa nur einen Bruchteil ihrer natürlichen Lebenszeit, weil sie Freiwild für Jäger sind. Entkommen Nutztiere, werden sie oft erschossen – sie seien eine Gefahr für den Verkehr. Hummer werden lebendig gekocht. Ethikkommissionen winken nahezu jeden Tierversuch durch. Diese Beispiele sind leider nur ein minimaler Ausschnitt aus den Grausamkeiten gegen Tiere, die in unseren Gesellschaften tagtägliche Routine sind.“
„Während es der Tierschutzbewegung gelang, immer weitere Tierschutzgesetze, Bestimmungen, Inspektionen und Einsetzung von Kommissionen durchzusetzen, nahmen vor ihren Augen Massentierhaltung, Fleischkonsum und Tierleid geradezu explosionshaft zu.“
„Es drängt sich mir die Sorge auf, dass es sich bei der in den Industriestaaten zu beobachtenden zeitlichen Verkettung von mehr Tierschutz mit mehr Tierleid nicht nur um ein „trotz Tierschutz Tierleid“, sondern mindestens teilweise auch um ein „wegen Tierschutz Tierleid“ handelt.“
„Tierschutz kann psychologisch der Gewissensberuhigung dienen, ohne das eigene Verhalten ernsthaft hinterfragen oder ändern zu müssen. Wenn es nicht gänzlich gelingen sollte, die eigene Beteiligung an Tierleid durch Fleischkonsum aus dem Bewusstsein zu drängen, mag gegebenenfalls die Spende für Hunde in China oder den örtlichen Tierschutzverein die Stimme des Gewissens weiter lahmlegen. Dass auch Mitglieder der Tierausbeutungsindustrie sich traditionell an der institutionellen Tierschutzbewegung beteiligt haben und für diese spendeten, wirkt aus dieser Perspektive nicht mehr überraschend.“
„Tierschützer sollten sich ihr Scheitern in Anbetracht der exponentiellen Zunahme des Tierleides eingestehen und nicht weiter auf einem „weiter so“ bestehen. Sie sollten sich der unangenehmen Vorstellung stellen, dass womöglich auch ihr Kampf für Tierschutzgesetze, Vorschriften, Inspektionen und Kommissionen am Ende zu einem gesellschaftlichen Betäubungseffekt beigetragen haben könnte, der es ermöglichte, dass das Tierleid ausgerechnet in den Ländern mit den strengsten Tierschutzgesetzen in einem für die Menschheitsgeschichte einzigartigem Ausmaß explodieren konnte.“
„Die Diskussion ist nicht abstrakt, die Politik des deutschen Tierschutzbundes praktiziert genau so eine Tierschutz-Politik, die tatsächlich die Illusion vom tiergerechten Fleischessen am Leben hält.“
„Die vegane Bewegung macht den Menschen deutlich, dass die Haltung, Nutzung und Tötung von Tieren für menschliche Konsumzwecke unverantwortbar und nicht durch Tierschutzgesetze legitimierbar ist.“
http://www.vegan.eu/index.php/meldung-komplett/items/vegan-tierschutz-kunstfleisch.html
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