In der Talkrunde bei Anne Will am 19.08.2018 sagte die CDU-Landwirtschaftsministerin, dass die Landwirtschaft in Deutschland nur 7 % der Treibhausgasemissionen verursache. Diese Angabe ist aus zwei Gründen falsch und irreführend:
- Es geht primär nicht um die Emissionen der Landwirtschaft, sondern um die der Tierprodukte. Denn diese Tierprodukte kommen auch von ausserhalb Deutschlands und für deutsche „Nutztiere“ wird massenhaft ausländisches Futter importiert mit entsprechend dadurch verursachten hohen Treibhausgasemissionen.
- Die angebliche 7 %ige Anteil der deutschen Landwirtschaft an den nationalen Treibhausgasemissionen hat die Ministerin offensichtlich aus den Zahlen des Umweltbundesamts: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/dateien/2_datentabelle-zur-abb_thg-emi-landwirtschaft-kat_2018.pdf In den Zahlen des Bundesumweltamtes wurden aber unter anderem folgende Faktoren nicht berücksichtigt, so dass die Zahlen viel zu niedrig sind:
- Fischaufzucht in Aquakulturen wurde nicht einbezogen.
- Die Treibhausgase, die bei der Erstellung der Gebäude für die Aufzucht der Tiere entstehen, wurden nicht berücksichtigt.
- Die Energie, die für die Herstellung (Kühlung, Erhitzung, Schlachtung, Transport usw.) erforderlich ist, ist nicht einkalkuliert.
- Die CO2-Effekte der industriellen Produktion von Medikamenten für die Tierhaltung sind nicht enthalten.
- Die Emissionen von tierischen Abfällen (Knochen, Gülle usw.) sowie Nebenprodukten (Leder, Federn usw.) sind nicht einbezogen.
- Die Abholzung von Regenwäldern ausserhalb Deutschlands, um Flächen für die Produktion von Futter für inländische „Nutztiere“ zu gewinnen, wurde nicht berücksichtigt.
- Die CO2-Effekte der industriellen Produktion von Pestiziden und Herbiziden für den Anbau der Futtermittel sind nicht enthalten.
Aus der falschen und irrführenden Behauptung, der deutsche Agrarsektor sei nur für 7 % der nationalen Treibhausgasemissionen verantwortlich, resultieren verheerende Folgen:
- Der Agrarsektor und insbesondere die Tierprodukte werden bei der Klimadiskussion meistens wegen ihres vermeintlich kleinen Anteils an den Emissionen nicht oder kaum berücksichtigt. Tatsächlich beträgt der Anteil der Tierprodukte an den Treibhausgasemissionen global mindestens 51 %. http://www.worldwatch.org/files/pdf/Livestock%20and%20Climate%20Change.pdf Davon wird Deutschland mit einem im internationalen Vergleich hohen Tierproduktekonsum kaum abweichen.
- Der Hauptursache des Klimawandels – Tierprodukte – wird in der Bedeutung völlig verkannt. Letztlich wird ohne eine vegane Lebensweise keine Rettung des Klimas möglich sein.
- Der Bürger erkennt so keinen Grund, seine Ernährungsweise zu ändern.
„Hüte Dich vor gefälschtem Wissen. Es ist gefährlicher als Unwissen.“ – George Bernard Shaw, Nobelpreisträger
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Welcher Faktor blieb außerdem unberücksichtigt?
Die zusätzlichen, ebenfalls gigantischen Emissionen durch Kraftwerke (ob Kohle, Gas, Kernkraft), welche die elektrische Energie erst einmal erzeugen müssen, um sie in Kälteenergie umzuwandeln, damit Fleisch (um den bereits eingesetzten Verwesungsprozess zu verlangsamen, ist physikalisch nunmal so mit Leichenteilen) und Milch/Milchprodukte (sonst riechen sie recht bald etwas gewöhnungsbedürftig, ist physikalisch ebenfalls nunmal so) gefroren und gekühlt werden können! Wonach diese ebenfalls gigantische Kälteenergie selbstverständlich einfach in die Atmosphäre „entlassen wird” (wäre so, oder so ähnlich, als würde man im Winter Heizkörper nicht IN der Wohnung angebracht haben, sondern AUSSEN)!
Würde man diese – zusätzlichen – Emissionen noch berücksichtigen, falls überhaupt zu berechnen, ich denke es würde einem sehr sehr schwindelig, wenn nicht gar wahnsinnig machen!
Auch dies soll NIEMAND von denen wissen und bewusst sein? Na dann ist ab sofort Ostern, Pfingsten und Weihnachten, meinetwegen auch noch Nikolaus und St. Martin am 31. Februar, gleichzeitig! 😉
Bei Anne Will wurde über die Familie Recktenwald berichtet, welche die EU verklagt, da sie der Meinung ist dass die EU zu wenig für den Klimaschutz tut.
Familie Recktenwald lebet auf Langeoog und betreibt dort das Restaurant Seekrug, Seekrug.de, auf der Speisekarte findet sich Rindfleisch, Hühnerfleisch und weitere Tierprodukte. Den Zusammenhang scheint die Familie nicht zu erkennen.
Sie “erkennen” es nicht, weil sie mit falschen Informationen gefüttert werden. S,o. …es seien nur 7% …Ex-Ministerin Hendrichs nannte noch 9%, was ja auch nicht der Wahrheit entsprach.
Letztlich klagt die Familie Recktenwald dagegen, dass die Poilitik sie nicht daran hindert, das Klima zu ruinieren. Auf die Idee, es selbst sein zu lassen, kommen die Kläger nicht. Das passt perfekt in die Absurdität der aktuellen Klimadiskussion.
Bei all den Debatten und Diskussionen, welche nahezu ausnahmslos von Fleisch(fr)essern geführt werden (was sollte dabei dann auch zu erwarten sein, außer Lügen?), um den Anteil des Einflusses am Klimawandel… an der Klimakatastrophe, welche de facto mit gefälschten Zahlen stattfinden und einem Lügenkonstrukt entsprechen (sie wollen sich nicht anklagen-> ein Angeklagter vor Gericht darf lügen), sollte man sich mal die Debatten und Diskussionen über die schier unzähligen anderen katastrophalen Folgen des Konsums von Fleisch kurz ins Gedächtnis holen. Und, wie sieht’s dbzgl. aus? Sie werden ebenfalls nahezu ausnahmslos von Fleisch(fr)essern geführt, sie finden ebenfalls mit de facto gefälschten Zahlen statt und basieren ebenfalls auf einem Lügenkonstrukt! Und, sie finden JETZT, in den verlogenen Debatten und Diskussionen, überhaupt KEIN Platz und Gehör, als ob es sie überhaupt nicht mehr gäbe oder je gab! Obwohl sie nicht weniger katastrophal sind!!!
Entweder sind sie nicht (mehr) fähig, aufgrund von Gier (nach Profitmaximierung), zu erkennen, dass die Tierqualindustrie schier unzählige katastrophale Folgen zu verantworten hat, und nicht „nur“ diese eine: Klimakatastrophe. Oder sie „reiten“ ganz bewusst darauf rum, um, ganz bewusst, von den anderen, nicht weniger katastrophalen Folgen, abzulenken (Stichwörter: Rabulismus, Whataboutism und auch Indoktrination). Ich denke, nein bin fest davon überzeugt, Letzteres ist zutreffend, ganz gemäß dem Wohle und der Gewissensberuhigung des Konsumenten… des Auftraggebers für all die schier unzähligen katastrophalen Folgen seines ignoranten und dekadenten, von (Fr)essgier getriebenen Daseins konform!
Die ebenso katastrophalen Folgen durch Milch/Milchprodukte, Eier… werden i. d. R. eh völlig totgeschwiegen!
“…Vegan sein ist ganz einfach. Einfach die Tiere in Ruhe lassen.” Hagen Rether.