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Zur Sendung heisst es in der Programmvorschau:

“Hagen Rether ist kein Entertainer auf der Jagd nach Pointen, sein Kabarett ist kein Ablasshandel. Er appelliert an die Verantwortung des Einzelnen, die Welt dort zu verändern, wo man es kann. Hinter seinen bitteren Wahrheiten steckt immer der Wunsch nach einer gerechteren Welt, die leise Hoffnung auf Veränderung, die Sehnsucht nach dem Kern der Menschlichkeit: eben “LIEBE”. Nach einer längeren Fernsehpause war Hagen Rether 2015 wieder einmal zu Gast beim “3satfestival”. Am Ende der Aufzeichnung musste er feststellen: 45 Minuten reichen bei Weitem nicht aus, um all seine Gedanken zur Weltlage mitzuteilen. So kehrt er 2016 zurück ins Zelt auf dem Lerchenberg schließlich ist die Welt im vergangenen Jahr nicht einfacher, sicherer oder gar besser geworden. Hagen Rether stellt sich der Gegenwart in all ihrer Komplexität. Mit scheinbar naiven Fragen, klugen Einwänden und mutigen Antworten bringt er ein wenig gedankliches Licht in eine recht finstere Welt: ein undurchsichtiges Geflecht aus politischen und wirtschaftlichen Abhängigkeiten, ein kapitalistisches System, das sich füttert mit Spekulationen auf Kriege und Katastrophen, das mit Grundnahrungsmitteln zockt und dabei vorgibt, dem Wohle der Menschheit zu dienen. Es ist eine ungerechte Welt, die Hagen Rether mit sanfter Stimme gnadenlos beschreibt: Er lässt Strippenzieher und Marionetten, Strohmänner und Sündenböcke aufziehen, enttarnt absichtsvolle Ablenkungsmanöver und enttäuscht, um Erkenntnis zu wecken. Als Hagen Rether vor rund 20 Jahren auf die Bühne ging, spielte er Klavierabende mit kurzen Moderationen. Nach und nach wuchs das Bedürfnis zu erzählen; die absurden Ungerechtigkeiten der kapitalistischen Gesellschaft brennen ihm sichtbar auf der Seele. Ein Zyniker sei ein enttäuschter Idealist, sagt man. Für Hagen Rether scheint diese Beschreibung perfekt zu passen. “LIEBE” heißt sein ständig aktualisiertes Programm seit vielen Jahren im Programm findet man sie nur versteckt: als Sehnsucht, als Möglichkeit zur Umkehr noch am Abgrund. Unübersehbar noch immer die Menschenliebe des Künstlers, der allzu gern von einer besseren Welt träumen würde, aber kaum noch dran glauben mag.”

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=61717