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“Tierische Nahrungsmittel wie Milch, Käse und Fleisch sind klimaschädlich und werden deshalb zu unrecht steuerlich begünstigt. Das Amt fordert, die Mehrwertsteuer für diese Nahrungsmittel von sieben auf 19 Prozent anzuheben.”

“Amtspräsidentin Maria Krautzberger sagte, dass sich Deutschland international zu mehr Klimaschutz verpflichte und zugleich klimaschädliches Verhalten mit Steuergeldern honoriere. Stattdessen solle man Obst, Gemüse oder öffentliche Verkehrsmittel billiger machen.”

“Die Idee ist nicht neu: Berater des Bundeslandwirtschaftsministeriums hatten das Ganze letztes Jahr schon vorgeschlagen, jetzt also auch Experten, die zum Bundesumweltministerium gehören.”

“Die SPD-Politikerin Barbara Hendricks lehnt den Vorschlag des ihr untergeordneten Amtes ab.”

“Auch der Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, ist gegen eine höhere Mehrwertsteuer für Fleisch.”

“Die ernährungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Karin Binder, sprach sich ebenfalls gegen die Forderung des UBA aus.”

“Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) sprach gegenüber der ARD von einem falschen Weg.”

Anmerkung:

Jetzt kommt es genau so, wie ich es bei der ersten Meldung über den Vorschlag des Bundesumweltamtes vorhergesagt hatte: “Eines ist jetzt schon sicher: Selbst die vom Bundesumweltamt geforderte kleine Korrektur im systematischen Irrsinn (Anhebung der Mehrwertsteuer für Tierprodukte auf den Normalsatz) wird nicht kommen, weil der Einfluss der Agrarindustrie auf die Politik gross und die Politik in grossen Teilen korrupt ist.” Nachzulesen hier: www.provegan.info/de/infothek/aktuelles/umweltbundesamt-fordert-hoehere-preise-fuer-milch-und-fleisch/

Die moralische und intellektuelle Verkommenheit der deutschen Politik ist unerträglich. Diese Politiker wissen genau, dass durch den Klimawandel die Existenz und das Leben auf der Erde massiv bedroht ist. Aber sie machen nicht nur nichts, sondern sie machen sogar aktive Politik gegen das Klima, weil sie ihre eigenen Pfründe sichern wollen. Die Agrarindustrie haben starke Lobbyisten in den Parlamenten und 98,5 % der Wähler essen Tierprodukte. Unter diesen Umständen spielen Umwelt, Klima, Tiere und Volksgesundheit bei charakterlosen Politikern natürlich keine Rolle mehr. Man will ja schliesslich wieder gewählt werden. Dieses widerliche egoistische Verhalten zeigt zumindest wunderbar, mit welchen Charakteren man es mehrheitlich in der Politik zu tun hat. Wie Politik abläuft, hat der Herausgeber des Handelsblatt (grösste deutsche Wirtschaftszeitung) Gabor Steingart in seinem Buch “Weltbeben” gut beschrieben:

“Die meisten Abgeordneten wollen gar nicht gestalten, sondern über die Runden kommen. Sie bereiten nicht die nächste Reform zur Verbesserung des Lebens in Deutschland vor, sondern nur ihre Aufstellung für die Landesliste, ihre Nominierung für den Rundfunkrat oder die Übernahme des Vorsitzes einer Kommission zur Bildung einer Kommission. Alles sieht nach Politik aus, aber oft geht es um nicht viel mehr als private Vorteilssicherung.”

Die Politik ignoriert selbst die Tatsache (und der Konsument macht dabei gerne mit), dass täglich ca. 6.000 – 43.000 Kinder an Hunger sterben, während ca. 40 % der weltweit gefangenen Fische, ca. 50 % der weltweiten Getreideernte und ca. 98 % der weltweiten Sojaernte an die „Nutztiere“ verfüttert werden (zur Erzeugung von Fleisch, Milch, Eiern), was zum grossen Teil sogar aus den “Hungerländern” stammt. 80% der hungernden Kinder leben in Ländern, die einen Nahrungsüberschuss produzieren, doch die Kinder bleiben hungrig und verhungern, weil der Getreideüberschuss an Tiere verfüttert bzw. exportiert wird.

“Manchmal muss man tapfer sein, um die Welt in all ihrer Verdorbenheit zu lieben.” – Oscar Wilde

http://www.deutschlandfunk.de/umweltbundesamt-milch-und-fleisch-sollen-teurer-werden-da.1818.de.html?dram:article_id=375616