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«Der angespannt dasitzende Karl Lauterbach schließt in seiner Gegenrede aus, dass der Impfstoff Langzeitwirkungen besitzt. Das anzunehmen, bezeichnet er in Richtung Wagenknecht als „Räuberpistole“, diese persönliche Abwertung einer anderen Meinung wird er noch weitere dreimal in Richtung seiner Widersacherin wiederholen. Offensichtlich müssen Schmähungen so lange durchexerziert werden, bis sie als „Fakt“ anerkannt sind.»

«Wagenknecht gerät ab diesem Moment zahlenmäßig in die Defensive, denn sie kommt in Bezug auf Lauterbachs Unterstellungen („falsch“, „Räuberpistole“ etc.) nicht mehr zu Wort. Sie wird durch Will abgewürgt.»

«Auch heute Abend lautet die Kräftekonstellation bei Anne Will typisch unausgewogen 1:4. Man hat sich wieder ein schönes Heimspiel organisiert.»

«Das „große Tier“ in der Runde, Lauterbach, unterstellt ihr eifrig, sie „mische alles durcheinander“ und betont das geschätzt zehnte Mal, dass sie „falsch“ liege. Für mich auffallend ist, dass er Wagenknecht wie eine Studentin professoral ständig von oben herab stark abwertet. Dazu passt auch seine „Feststellung“, sie würde „Unsinn“ erzählen. Diese anmaßenden Bewertungen wendet Lauterbach ganz bewusst als Kommunikationskiller an, auch, damit seine Gegnerin klein wirkt und er sich selbst aufwerten kann.»

«Die Verzweiflung und die Argumentationsarmut müssen sehr groß sein, wenn Wagenknecht immer wieder persönlich unterhalb der Gürtellinie von den im Studio anwesenden Diskutanten angegriffen wird. Sie pariert die Anmache mit Erfahrung und Anstand, indem sie darauf nicht eingeht.»

«Nun kommt der Satz des Abends, natürlich von Karl Lauterbach, der doziert: „Man kann die Ungeimpften sich nicht selbst überlassen!“ Was für ein Satz! Natürlich hat er in der Sendung das letzte Wort. Wagenknecht versucht zu protestieren, wird jedoch von Will einmal mehr abgewürgt, die lieber die Nachrichten mit Ingo Zamperoni ankündigt.»

«Lauterbach hatte nicht nur das letzte Wort in dieser Sendung, auch in den nachfolgenden Nachrichten wird er wieder umfangreich bedacht und zitiert. Lauterbach morgens, mittags und abends. Wir sollten die ARD in „Erstes Deutsches Lauterbachfernsehen“ umbenennen.»

Anmerkung: Ich habe mir die Sendung ausnahmsweise am Sonntagabend angeschaut, weil Wagenknecht teilnahm. Mit dem Autor des Artikels stimme ich weitestgehend überein. Ich hatte auch den Eindruck, dass hier eine unfaire Konstellation 1 gegen 4 inszeniert wurde. Ich hätte mich an der Stelle von Wagenknecht nicht darauf eingelassen und darauf bestanden, dass die Runde ausgeglichen besetzt sein muss. Als ich vor Jahren einmal wegen einer Talkshow angefragt wurde, die sich mit Veganismus beschäftigen wollte, habe ich meine Teilnahme davon abhängig gemacht, dass zumindest ein weiterer Veganer in der Runde sitzt. Das wollte man nicht.

Wenn ich Lauterbach so höre, dann frage ich mich, wie der Mann das Studium geschafft hat. Der redet so einen Schwachsinn, dass es kaum auszuhalten ist. Dagegen sind die Argumente von Wagenknecht gestochen scharf und fundiert. Wirkliche Experten hätten Lauterbach im wahrsten Sinne des Wortes auseinandergenommen. Aber diese wirklichen Experten werden von der Mainstreampresse ausgeschlossen. Wagenknecht alleine konnte dies nicht leisten.

https://reitschuster.de/post/lauterbach-bei-anne-will-man-kann-die-ungeimpften-sich-nicht-selbst-ueberlassen/