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Dr. med. Henrich
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Schon die vegane Ernährung des Menschen scheint hohe empathische und intellektuelle Anforderungen zu stellen. Aber bei veganer Haustierernährung scheinen viele Menschen total überfordert zu sein. Wirklich schlimm ist in diesem Zusammenhang aber, dass die angebotenen Informationen meistens gar nicht gelesen werden, sondern reflexartig alte abstruse Vorurteile selbst von (Pseudo)Veganern verbreitet werden. Das ist umso erstaunlicher, weil man weder Ernährungswissenschaftler noch überdurchschnittlich intelligent sein muss, um die Vorteile der veganen Fütterung zu verstehen.

„Artgerecht“ und „natürlich“ sind Begriffe, die immer wieder als Begründung für eine Fleischfütterung herhalten müssen. Hier stellt sich die Frage, was bei von Menschen domestizierten Tierarten „artgerecht“ und „natürlich“ ist, da diese Tiere ja künstlich von Menschen gezüchtete Lebewesen sind. Keine anderen Begriffe werden so mit leeren Floskeln vergewaltigt und überstrapaziert wie „artgerecht“ und „natürlich“. Ist Dosenfutter „artgerecht“ und „natürlich“? Ist eine Kuh oder ein Thunfisch „artgerecht“ und „natürlich“ für eine Katze? Ist die Fahrt im Auto für Haustiere „artgerecht“ und „natürlich“? Ist die Behandlung einer Erkrankung durch den Tierarzt „artgerecht“ und „natürlich“? Oder wäre es nicht vielmehr „artgerecht“ und „natürlich“, wenn man der Erkrankung ihren „natürlichen“ Lauf ließe? Das gesamte Verhalten der Fleischfütterer selbst erfüllt doch in keiner Weise ihre eigenen Ansprüche nach „artgerecht“ und „natürlich“!

„Artgerecht“ und „natürlich“ im Zusammenhang mit Haustieren kann nur bedeuten, DASS ein Tier ALLE Nährstoffe erhält, die es für ein gesundes und langes Leben bei bestem Wohlbefinden braucht. WOHER ein Tier diese essentiellen Nährstoffe bezieht, ob aus tierlichen oder pflanzlichen Quellen, ist völlig irrelevant für die Nährstoffversorgung. Das müsste auch jemand verstehen, der kein Ernährungswissenschaftler und auch nicht sonderlich intelligent ist.

Nach dieser logischen und einfach nachvollziehbaren Überlegung wäre eine pflanzliche Ernährung für die Haustiere zumindest gleichwertig zu einer Fleischfütterung. Da aber nach den bisherigen Erfahrungen mit veganer Fütterung immer ein besonders guter Gesundheitszustand und Langlebigkeit der vegan gefütterten Tiere resultierte, muss man einer gut zusammengestellten veganen Ernährung sogar erhebliche gesundheitliche Vorteile attestieren. Dank Professor Dr. T. Colin Campbell weiss man heute, dass eine Fütterung mit Tierprotein auch bei Tieren erhebliche gesundheitliche Nachteile hat. Nachzulesen in seinem Bestseller „China Study“. Bedenkt man dann noch, dass nach staatlichen Untersuchungen, z.B. des Schweizer Bundesamts für Gesundheit, 92% der Giftstoffbelastung in der Ernährung aus Tierprodukten stammen, dann wird sehr schnell klar, dass diese Gifte auch für Haustiere nicht gut sein können.

Unter diesen Umständen halte ich eine Fleischfütterung gegenüber Haustieren sogar für ethisch verwerflich, weil man dabei vorsätzlich oder fahrlässig erhebliche gesundheitliche Nachteile für die Haustiere in Kauf nimmt. Den „Nutztieren“ gegenüber ist eine Fleischfütterung das grösstmögliche ethische Verbrechen. Das Schicksal der „Nutztiere“ ist so ziemlich das Brutalste, was man Tieren antun kann: Lebenslange Qual und Folter mit anschliessendem brutalem Tod im Schlachthof, oftmals unbetäubt. Durch Fleischfütterung massgeblich mitfinanziert!

Neuerdings wird öfters ein Bericht gepostet, dass eine vegan ernährte Katze erkrankte. Abgesehen davon, dass auch nichtvegane Katzen erkranken, geht aus dem Artikel eindeutig hervor, dass der Halter eine völlig unzureichende vegane Fütterung durchführte. Aus Fehlern einzelner Personen bei einer veganen Fütterung die abstruse Schlussfolgerung herzuleiten, die vegane Fütterung an sich sei ungesund, ist entweder dumm und / oder unredlich. Genauso dumm und unredlich wäre es, z.B. bei einem Kunstfehler eines einzelnen Arztes die abstruse Schlussfolgerung herzuleiten, alle Ärzte seien Pfuscher. Nicht nur die eigene Ernährung mit Tierprodukten, sondern auch die Fleischfütterung der eigenen Haustiere führt dazu,

  • – dass der Konsum und die Verfütterung von Tierprodukten für mindestens 51 % der weltweiten von Menschen ausgelösten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind und somit den Klimawandel bzw. die Klimakatastrophe verursachen.
  • – dass jeder Tod eines Tieres und die systemimmanente Tierquälerei in der Tierhaltung ein unerträgliches und „extremes“ zum Himmel schreiendes Unrecht darstellt.
  • – dass täglich zwischen 6.000 und 43.000 Kinder an Hunger sterben, während ca. 50 % der weltweiten Getreideernte und ca. 90 % der weltweiten Sojaernte an die „Nutztiere“ verfüttert werden, das sind Ernten die zum grossen Teil sogar aus den „Hungerländern“ stammen. (80 % der hungernden Kinder leben in Ländern, die einen Nahrungsüberschuss produzieren, doch die Kinder bleiben hungrig und verhungern, weil der Getreideüberschuss an Tiere verfüttert bzw. exportiert wird.)

Wenn sich jemand gegen die eigene Gesundheit entscheidet, mag das noch ok sein, auch wenn es über die Krankenkassen alle Versicherten belastet und ein eher unsoziales Verhalten auf Kosten aller darstellt. Wenn jemand aber durch die Haustierfütterung dabei mitmacht, den Hungertod von Kindern und Erwachsenen zu verursachen, „Nutztiere“ zu quälen und zu töten, die Erde für die nächsten Generationen unbewohnbar zu machen, dann ist das ein (moralisches) Verbrechen, das völlig inakzeptabel ist.

Noch eine Klarstellung: Jeder ist herzlich eingeladen, seine Erfahrungen mitzuteilen. Ich dulde aber keine tierfeindlichen, menschenfeindlichen und veganfeindlichen Kommentare.