«Greenpeace hat zu Jahresbeginn brasilianische Limetten in Supermärkten in Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Österreich, Spanien und Schweden gekauft und auf Pestizidbelastungen untersuchen lassen. Das beunruhigende Resultat: Es fanden sich Rückstände von einem Desinfektionsmittel, drei Herbiziden, zehn Fungiziden und dreizehn Insektiziden. Alle Mittel wurden in Europa hergestellt.»
«In Europa dürfen Stoffe, die als Gefahr für Umwelt und Gesundheit eingestuft wurden, weiter produziert und dann exportiert werden. Insgesamt 28 in der EU verbotene Stoffe wurden vergangenes Jahr aus Deutschland zum Export angemeldet. Von 2021 zu 2022 hat sich der Export sogar verdoppelt.»
«Doch die Gifte kehren wieder in die EU zurück in Nahrungsmitteln wie Limetten, Mais, Soja und Mangos, erklärt Lis Cunha, Expertin für Handel bei Greenpeace Deutschland. Insgesamt 28 in der EU verbotene Stoffe wurden vergangenes Jahr aus Deutschland zum Export angemeldet. Von 2021 zu 2022 hat sich der Export sogar verdoppelt.»
«Neben den langfristigen Folgen kommt es auch zu akuten Pestizidvergiftungen, wie eine in «PMC Public Health» veröffentlichten Studie von 2020 dokumentiert. Demnach treten jährlich weltweit etwa 385 Millionen Fälle akuter Vergiftungen auf, darunter etwa 11’000 Todesfälle. Bei einer weltweiten landwirtschaftlichen Bevölkerung von etwa 860 Millionen bedeutet dies, dass fast die Hälfte der Landwirte bzw. Landarbeiter jedes Jahr durch Pestizide vergiftet werden.»