Bereits die Überschrift warnt:
«Vitamin-Mangel durch vegane Ernährung bei Schwangerschaft? Forscher warnen»
Im Artikel heisst es:
«Eine neue Studie zeigt: Schwangere Frauen in reichen Ländern erhalten nicht die ausreichende Menge an Nährstoffen, die das Kind im Bauch benötigt. Besonders vegane Ernährung scheint ein Problem zu sein.»
«Eine neue Studie einer internationalen Forschungsgruppe untersuchte an der Universität Southampton in Großbritannien den Gesundheitszustand werdender Mütter in Ländern, in denen das Einkommen hoch ist. Über 1700 Frauen wurden untersucht und die Forscher stellten fest, dass bei 90 Prozent dieser Frauen Vitamine fehlten, die für eine gesunde Schwangerschaft und das Wohlergehen des ungeborenen Kindes essenziell sind. Die meisten Nährstoffe, die fehlten, waren solche, die vor allem in Fleisch und in Milchprodukten zu finden sind. Dazu gehörten die Vitamine B12, B6 und D, Folsäure (B9) und Riboflavin (B2).»
Nur ist in der Studie überhaupt nichts von veganer Ernährung zu lesen. Es geht in der Studie um die Vitaminversorgung schwangerer Frauen. Ich konnte nicht einmal eine Unterscheidung zwischen omnivoren, vegetarischen und veganen Frauen in der Studie finden.
Wenn bei 90 % der Frauen Vitamine fehlen, dann zeigt das doch gerade, dass die omnivore Ernährung in den Industrieländern keine ausreichende Vitaminversorgung sicherstellt.
Zu den genannten Vitaminen:
Vitamin B12 scheint also auch bei omnivorer Ernährung kritisch zu sein! Obwohl Vitamin B12 auch in speziellen Algen und Pilzen vorkommt, ist die Supplementation bei veganer Ernährung zwingend, insbesondere in der Schwangerschaft.
Gute vegane Quellen für Vitamin B6 sind Vollkorngetreide, Walnüsse, Haselnüsse, Avocado, rote Paprika, Kartoffel, Sonnenblumenkerne, Soja, Hafer, Hirse, Banane, Rosenkohl, Möhren usw. Eine abwechslungsreiche vollwertige vegane Ernährung enthält also genügend Vitamin B6. Das Problem ist aber, dass sich die meisten Menschen weder vollwertig noch vegan ernähren.
Vitamin D wird primär durch das Sonnenlicht in der Haut gebildet und hat mit der Ernährung kaum etwas zu tun. Denn Pilze, die man kurz in die Sonne gelegt hat, können sehr hohe Konzentrationen an Vitamin D enthalten. Da die meisten Menschen sich nicht ausreichend unbekleidet in der Sonne aufhalten, ist ein Supplementation unabhängig von der Ernährung dringend zu empfehlen, besonders im Winter!
Folsäure ist vor allem in vollwertigen pflanzlichen Nahrungsmitteln enthalten. Veganer sind also, wenn sie sich vollwertig und abwechslungsreich ernähren, bestens mit Folsäure versorgt. Bezeichnend ist, dass der Folsäuremangel ein Kennzeichen der omnivoren Ernährung ist!
Getreidekeimflocken zählen zu den besten Riboflavin-Lieferanten, ausserdem Gemüsesorten wie Grünkohl, Brokkoli, Erbsen, aber auch Pilze, Nüsse und Ölsaaten. Eine abwechslungsreiche vollwertige vegane Ernährung enthält also genügend Riboflavin. Das Problem ist aber, dass sich die meisten Menschen weder vollwertig noch vegan ernähren.
Eine solche verlogene Absurdität wie diesen Artikel habe ich selten gelesen. Weder ist die Studie neu (2023) noch wird in der Studie die vegane Ernährung überhaupt erwähnt, aber trotzdem wird vor veganer Ernährung gewarnt. Die erwähnten Vitamine sind zudem in einer abwechslungsreichen vollwertigen veganen Ernährung bestens vorhanden. Das Problem ist aber, dass sich die meisten Menschen weder vollwertig noch vegan ernähren.
Die Studie: Godfrey KM, Titcombe P, El-Heis S, Albert BB, Tham EH, Barton SJ, Kenealy T, Chong MF, Nield H, Chong YS, Chan SY, Cutfield WS; NiPPeR Study Group. Maternal B-vitamin and vitamin D status before, during, and after pregnancy and the influence of supplementation preconception and during pregnancy: Prespecified secondary analysis of the NiPPeR double-blind randomized controlled trial. PLoS Med. 2023 Dec 5;20(12):e1004260. doi: 10.1371/journal.pmed.1004260. PMID: 38051700; PMCID: PMC10697591.
Die Impfschäden sind in den Redaktionsstuben angekommen.