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Foto: Volksinitiative gegen Tier- und Menschenversuche

Am Montag 18.3.2019 um 11:30 werden rund 120’000 stimmrechtsbescheinigte Unterschriften zur eidgenössischen Volksinitiative „Ja zum Tier- und Menschenversuchsverbot – Ja zu Forschungswegen mit Impulsen für Sicherheit und Fortschritt“ in Bern eingereicht. Trägerorganisation ist die IG Tierversuchsverbots-Initiative CH. Sie wurde 2014 eigens für derartige politische Vorhaben ins Leben gerufen. Das Initiativkomitee bilden: Dr. med. Renato Werndli (SP) aus Eichberg SG, Simon Kälin-Werth (Grüne), Dipl. Natw. ETH Umweltphysiker, Gemeinderat Stadt Zürich, Irene Varga (Parteifrei SG), Dipl. Natw. ETH mit Diplomarbeit in Toxikologie aus Berg SG, Luzia Osterwalder (Parteifrei SG), Naturheilpraktikerin aus St. Gallen, Andreas Graf (Parteifrei SG), Unternehmer aus Steinach, Urs Hans (Grüne), Biobauer aus Turbenthal, Avv. Cristina Clemente (PdA) aus Muralto, Susi Kreis (parteilos), Unternehmerin aus Bürglen TG, sowie die schmerzlich vermisste, am 10.11.2017 verstorbene Kollegin Lislott Pfaff, Medizinwissenschaftliche Übersetzerin aus Liestal BL.

Treibkraft für die demokratische Intervention ist die grosse Unzufriedenheit mit dem Istzustand: Das Konzept des «allmählichen Ausschleichens», genannt 3R für Reduce-Refine-Replace, taugt zwar bestens zum Hinhalten der Kritiker, aber nicht zur Behebung der Missstände. 3R erreicht heuer einen traurigen Rekord von 60 Jahren Tierversuchs-Abschaffungsverschleppung. Auch weiterhin halten Forschergemeinde, Politik und Industrie stur an den organisierten Übergriffen an Wehrlosen fest. Statt Abbau, stagnieren Schweizer Tierversuche seit mehr als 20 Jahren auf erschreckend hohem Stand mit einem Verschleiss von rund 600’000 Tieren pro Jahr. Ein Ende des brachialen Massakers ist nicht in Sicht. «Ersatz» wird zudem völlig falsch angegangen: Beispielsweise sind nicht nur Affen oder Mäuse miserable Modelle für den individuellen Patienten, sondern selbstverständlich auch Mäusezellen und Mäuseorgane. Mäuse liefern auch für Ratten keine zuverlässigen Vorhersagen. Zwischen Arten, Stämmen und sogar zwischen Individuen und selbst zwischen besonderen Zuständen wie z.B. Lebensalter, Krankheit, Darmflora-Veränderungen, Schwangerschaft, physische und psychische Belastung eines einzigen Individuums, bestehen generell grosse Unterschiede. Trotz solcher gut verbreiteten, trivialen Erkenntnisse herrscht heute erratisches Probieren noch und noch: den Patienten und Probanden – und manchmal sogar den Hilflosen – werden in den klinischen Studien experimentelle Wirkstoffe zugemutet. Mehrheitlich fallen solche Wirkstoffe in diesen Menschenversuchen durch und dürfen danach nicht auf den Markt. Solch ethisch und wissenschaftlich abwegige Ansätze werden juristisch legitimiert durch die angeblich erfolgsversprechenden Ergebnisse aus den Tierversuchen. Leider aber gilt: Tierversuche verdecken die Tatsache, dass der Wissenschaft immer noch ein echtes Modell für den Menschen fehlt. Sie versperren auch den Blick auf Lebensweise, Vorgeschichte und individuelle körperliche Voraussetzungen des zu Heilenden. Gleichzeitig werden gute tierversuchsfreie Methoden blockiert, weil sie richtiger Weise andere Ergebnisse liefern als die irrtumsbehafteten Tierversuche. Kurz: Gewaltige Ressourcen werden nach wie vor mittels völlig falscher Ansätze verschleudert und der Patient muss das Versuchskaninchen spielen.

Die Fahrzeugindustrie hingegen hat im Verlauf ihrer Geschichte gelernt, dass es wenig Sinn macht, mit ungeeigneten Modellen zu arbeiten: wenn man Affen und Schweine gegen die Wand fahren lässt, findet man andere Verletzungen, als bei verunfallten menschlichen Fahrzeuginsassen. Darum wurden die Crashtest-Dummys entwickelt, die optimal auf den Menschen zugeschnitten sind. Analog braucht es endlich auch in der Medizin Bio-Dummy-Systeme, welche auf den Menschen, und besonders auf den individuellen Patienten, angepasst werden können. Computerbasierte Analyse- und Simulationstechniken, Human-on-a-chip, personalisierte Medizin,  sowie Ursachen einbeziehende Heilansätze gehen in die richtige Richtung, doch es braucht hier bedeutend mehr Weitsicht, Einfühlung, Vernetzung, Kooperation, Konsequenz und Mittel bis gesunde und kranke Menschen und Tiere fair und optimal behandelt werden.

Irene Varga aus Berg SG hat die Intervention Ende 2013 angestossen. Gerade aus naturwissenschaftlicher Sicht sei die heutige tierfixierte Forschungsmethode eine Beleidigung an den menschlichen Geist. Informationen in Wort und Film rund um die Problematik von Tier- und Menschenversuchen finden sich auf tierversuchsverbot.ch. Wer das persönliche Gespräch sucht, wendet sich an: Dr. med. Renato Werndli aus Eichberg via 071 755 75 22, 079 838 60 59 oder rwerndli@gmx.ch.