Es ist richtig, dass industriell hergestellter raffinierter Zucker sehr gesundheitsschädlich ist und dass berechtigterweise davor gewarnt wird. Raffinierter Zucker gehört auch zur Gruppe der Kohlenhydrate. Der englische Name für Kohlenhydrate ist „Carbohydrates“ und für wenig Kohlenhydrate entsprechend „Low Carbohydrates“ oder abgekürzt „Low-Carb“. Da bei Ernährungsfragen, Diäten und Ratgeberbüchern jede Menge Laien und selbsternannter Experten mitreden und Geld verdienen möchten, sind diese Leute entweder einem Irrtum erlegen oder sie haben sich die absurde Theorie ausgedacht, dass alle Kohlenhydrate schlecht seien. Nichts könnte aber weiter von der Wahrheit entfernt sein!
„Kohlenhydrate“ sind ein Über- bzw. Sammelbegriff, der sowohl „komplexe Kohlenhydrate“ und „Faserstoffe/Ballaststoffe“ in natürlichen Nahrungsmitteln als auch industriell hergestellte „raffinierte Zucker“ umfasst. Während komplexe Kohlenhydrate in natürlichen Nahrungsmitteln (Vollkornprodukte, Gemüse, Früchte usw.) inklusive der Faserstoffe (Ballaststoffe) das Gesündeste sind, was man essen kann und die Basis einer gesunden veganen Ernährung darstellen, gehören industriell hergestellte, raffinierte Zucker (Süssigkeiten, Limonaden usw.) zu den schädlichsten Dingen, die man konsumieren kann, insbesondere für Kinder.
Der Normalbürger kann hier leider kaum durchblicken und glaubt daher leider oft diesen Low-Carb-Märchen. Das Fatale daran ist, wie bereits betont, dass komplexe Kohlenhydrate in natürlichen Nahrungsmitteln (Vollkornprodukte, Gemüse, Früchte usw.) inklusive der Faserstoffe (Ballaststoffe) das Gesündeste sind, was man essen kann und dass diese dann in der Low-Carb-Ernährung weitestgehend fehlen. Das hat langfristig ernste gesundheitliche Konsequenzen.
Die seriöse Ernährungswissenschaft ist sich daher auch einig, dass der Low-Carb-Schwachsinn jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrt und langfristig extrem ungesund ist:
Studien zeigen klar: Low-Carb-Diäten (wenig Kohlenhydrate) mit reichlich Tierprodukten verschliessen die Arterien und erhöhen die Sterblichkeit, während High-Carb-Ernährung (mit vielen Kohlenhydraten) auf rein pflanzlicher Basis sogar eine Arteriosklerose zurückbildet und die Sterblichkeit verringert. Dr. Michael Greger erklärt die Studien in seinem Video:
http://www.youtube.com/watch?v=zTuK6QKBvcc
Mediziner warnen vor der Atkins-Diät (Low-Carb und tierproteinreich): Diese Ernährungsform kann sogar zum Tod führen!
http://www.news.at/articles/0612/613/136274/mediziner-atkins-diaet-ernaehrungsform-tod
Interessant ist der Zustand der Autoren, die eine gesunde vegane Ernährung empfehlen (schlank) und von denjenigen, die eine Low-Carb-Diät propagieren (übergewichtig bis fett). Das Video zeigt dies sehr gut:
http://www.youtube.com/watch?v=95fpzu38r44
Low-Carb-Diäten erhöhen das Risiko von Herzkrankheiten
Nach einer neuen, im British Medical Journal veröffentlichten Studie erhöht eine kohlenhydratarme, proteinreiche Ernährung stark das Risiko einer Herzerkrankung. Die Diäten von knapp 44.000 schwedischen Frauen wurden über 16 Jahre verfolgt. Diejenigen, die eine Diät mit wenig Kohlenhydraten und viel Protein assen, erhöhten ihr Risiko für Herzerkrankungen deutlich. In Zahlen: Jeder Rückgang der Kohlenhydrat-Aufnahme um 10 % oder jede Erhöhung der Proteinzufuhr um 10 % resultierte jeweils in einem um 5 % erhöhten Risiko für Herzerkrankungen. Das Risiko für Herzerkrankungen erhöht sich immer weiter, je weiter die Aufnahme von Kohlenhydraten abfällt und je weiter die Protein-Aufnahme ansteigt. Viele Menschen führen kohlenhydratarme Diäten zur Gewichtsreduktion durch, wenn sie Bücher von Scharlatanen gelesen haben, die die Low-Carb-Diäten empfehlen. Diese Studie und viele frühere Studien zeigen die Gefährlichkeit der Low-Carb- und High-Protein-Diäten. Nicht zu vergessen zeigen auch viele andere Studien die krebsauslösende und krebsfördernde Wirkung von tierlichen Proteinen.
Referenz: Lagiou P, Sandin S, Lof M, Trichopoulos D, Adami HO, Weiderpass E. Low carbohydrate-high protein diet and incidence of cardiovascular diseases in Swedish women: prospective cohort study. BMJ. 2012;344:e4026