«Diesen Zustand beschrieb jüngst die britische Psychologin Claire Mann als „Vystopie“ in einem Interview des Magazins „Psychologie Heute“. Sie warnte vor einer Gesellschaft, in der die Menschen nicht nur die Umwelt und Tiere schädigen, sondern auch ihre eigene psychische Gesundheit und das gesellschaftliche Wohl gefährden.»
«Bolik spricht vom „Weltschmerz der Veganer“ und meint damit die psychischen Herausforderungen, denen sich Menschen ausgesetzt sehen, die sich der Ausbeutung von Tieren bewusst sind, aber in einer Gesellschaft leben, die diese Praktiken noch weitgehend fördert. „Es gibt verschieden stark ausgeprägte Formen der Vystopie“, berichtet der Psychologe.»
«„Es wird als unterschiedlich belastend empfunden, um sich herum liebenswerte und intelligente Menschen zu haben, die anderes tun, als es ihren Wertvorstellungen entspricht. Die meisten Menschen würden sagen, sie gehen respektvoll mit allen Lebewesen um. Gleichzeitig zahlen viele von ihnen viel Geld dafür, eine ausbeuterische Industrie am Leben zu erhalten.“ Insbesondere bei der Beziehung zu Familien und Freunden könne das Gefühl der Vystopie zu einem echten Problem werden, sagt Bolik.»
«Eine Untersuchung von 2021, die im „Journal of Health Psychology“ veröffentlicht wurde, stellte beispielsweise fest, dass eine vegane Ernährung aus ethischen Gründen mit einer besseren emotionalen Balance und einem höheren Maß an Empathie und Lebenszufriedenheit einhergehe.»
«Ein höheres Maß an Empathie bescheinigten Veganern rund zehn Jahre zuvor – als Veganismus noch als gesellschaftliches Randphänomen galt – auch Wissenschaftler der Universitätsklinik San Raffaele in Mailand.»
«Eine Studie aus dem Jahr 2019, veröffentlicht im „Journal of Affective Disorders“, beschreibt dagegen, dass Veganer häufiger unter Depressionen, Angstzuständen und sozialer Isolation leiden.»
Anmerkung: Ich halte es für äusserst unwahrscheinlich, dass vegane Ernährung, insbesondere eine gesunde vollwertige pflanzliche Ernährung, etwas mit Depressionen und Angstzuständen zu tun hat. Warum sollte das so sein? Wenn der Mangel an Tierprodukten Depressionen und Angstzustände auslösen würde, dann dürften ja bei einer omnivorer Ernährung Depressionen und Angstzuständen nicht vorkommen. Das Gegenteil ist aber der Fall.
Das Verrückte ist zudem, dass, wenn ein Veganer eine ernährungsunabhängige Erkrankung bekommt, sofort die vegane Ernährung als Schuldiger ausgemacht wird. Ereilt den Nichtveganer die gleiche Erkrankung, dann denkt niemand an die omnivore Ernährung als Ursache.
Eine gewisse Resilienz ist sicherlich durchaus vorteilhaft, wenn man als Veganer in einer zunehmend verrückteren und brutal tierfeindlichen Welt lebt. Der soziale Kontakt zu Gleichgesinnten mag da durchaus für manch einen Veganer hilfreich sein. Allerdings gibt es auch genügend «schräge» Veganer auf dieser Welt, mit denen ich lieber nichts zu tun haben möchte.