«Die verschärfte Ernährungssituation wegen Produktions- und Exportbeschränkungen in der Ukraine und in Russland sollte nicht dadurch gelöst werden, dass man anderswo Umweltvorschriften aufweicht, um die Produktion kurzfristig zu erhöhen, erklärt die auf Ernährung spezialisierte Berliner Professorin Sabine Gabrysch. Es gebe nämlich mehr als genug Nahrungsmittel, um die Welt zu ernähren. Das Problem sei, dass Getreide an Tiere verfüttert, als Agrarkraftstoff verwendet oder einfach verschwendet werde, anstatt hungrige Menschen zu ernähren.
Gabrysch gehört zu einem Team von Wissenschaftlern, die drei Massnahmen zur Bewältigung der aktuellen Krise vorschlagen:
- Umstellung auf eine gesündere Ernährung mit weniger tierischen Erzeugnissen in Industrieländern.
- verstärkter Anbau von Hülsenfrüchten sowie Ökologisierung der EU-Agrarpolitik.
- Verringerung der Lebensmittelverschwendung (demnach entspricht die Menge an vergeudetem Weizen derzeit allein in der EU etwa der Hälfte der Weizenexporte der Ukraine.)
Die Forderungen wurden von mehr als 660 Experten und Expertinnen aus mehreren Ländern unterzeichnet.»
Apropos Ökologie:
“Um 1 Kilogramm Röstkaffee herzustellen, werden rund 21.000 Liter (!!!) Wasser verbraucht. Umgerechnet auf die Tasse macht das mehr als 140 Liter!”
https://thecoffeeguide.de/fair-trade/kaffee-und-klimawandel/
Machte man schonmal in Dänemark. Siehe Dänisches Wunder:
https://www.newslichter.de/2020/03/rettung-durch-ernaehrungsumstellung-in-daenemark/
..wo die Not am grössten ist die Lösung am nächsten. 🙂
Das gewinnt auch deshalb an Bedeutung, weil inzwischen 20 – 40 % der weltweiten Ackerflächen durch Monokulturen im Rahmen intensiver Landwirtschaft mittel bis schwer degradiert sind und deshalb demnächst nicht mehr für die herkömmliche Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung stehen. Was das bedeutet, ist kaum zu ermessen.
Entgegen einer gewissen political correctnis darf man inzwischen auch an insbesondere die ostafrikanischen Staaten appellieren, ihre “Nutztier”-Haltung, ihre Rinder- und Ziegenherden drastisch zu verkleinern, da in dem von Dürre gebeutelten Teil Afrikas auf diese Weise aktuell die letzten Reste von natürlichem Pflanzenwuchs (und Trinkwasservorräten) schwinden. Dort droht ein unumkehrbares ökologisches Desaster. Deshalb muss bei der rasant wachsenden Bevölkerung dringend ein Umdenken bewirkt werden – hin zu pflanzlichen Lebensmitteln/Eiweißquellen.
Interessante Aufstellung über die Flächennutzung:
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/5750/publikationen/uba_210121_kurzstudie_nahrung_barr.pdf
Fazit: Die Menschheit hatte nicht begriffen, dass sie den “Ast auf den sie sitzt” selbst absägt.