«Untersucht worden waren neuseeländische Männer und Frauen, die sich ausschließlich vegan ernähren. Sie wurden für die Untersuchung aufgefordert, vier Tage lang ein detailliertes Tagebuch über ihre Ernährung zu führen.»
«193 solcher Tagebücher konnten die Wissenschaftler auswerten.»
«Nur 75,6 Prozent der Teilnehmenden seien ausreichend mit Leucin und lediglich 66,3 Prozent mit genügend Lysin versorgt gewesen. Wenn die Verdaulichkeit der Eiweißquellen berücksichtigt wurde, sanken diese Werte deutlich ab: auf 56 Prozent bei Leucin und 43,5 Prozent beim Lysin.»
«Da Leucin und Lysin für den Aufbau von Muskeln wichtig sind, kann eine Unterversorgung zu Muskelschwund oder Muskelschwäche führen. Viele Veganer und Vegetarier wissen deshalb, dass die eigene Ernährung viele Hülsenfrüchte enthalten sollte. Kircherbsen, Bohnen oder Linsen liefern nämlich besonders viel Lysin und Leucin.»
Anmerkung: Seit geraumer Zeit treffe ich täglich in den deutschsprachigen Medien auf die obskure Studie aus Neuseeland und frage mich, was dieser Unfug schon wieder soll. Hier stellen sich mir einige Fragen:
- Kann man wirklich aus den Aufzeichnungen von nur 193 Personen über nur 4 Tagen allgemeingültige repräsentative Aussagen zur veganen Ernährung machen?
- Kann man den angegebenen Referenzwerten von Lysin und Leucin wirklich vertrauen?
- Und falls man den Referenzwerten vertrauen kann, ist der Bedarf an diesen Aminosäuren individuell nicht völlig unterschiedlich? Hängt der Bedarf nicht sehr von Geschlecht, Alter, Körpergewicht, Grösse, Beruf, sportlicher Aktivität usw. ab?
Dazu kommt noch, dass laut den wissenschaftlichen Studien gerade Leucin das Wachstumshormon IGF-1 steigen lässt und damit das Krebsrisiko erhöht.
Aber den entscheidenden Punkt zur Entlarvung dieses Protein-Aminosäuren-Schwachsinns liefert der Bericht selbst:
«Kircherbsen, Bohnen oder Linsen liefern nämlich besonders viel Lysin und Leucin.»
Es geht also gar nicht um die vegane Ernährung an sich, sondern lediglich um die Feststellung, dass selbst viele vegane Personen offensichtlich zu dumm oder unwillig sind, sich abwechslungsreich mit gesunden vollwertigen Nahrungsmitteln wie zum Beispiel den genannten Kichererbsen, Bohnen und Linsen zu ernähren. Wer meine 7 Regeln der gesunden Ernährung liest, der wird feststellen, dass man 5 Lebensmittelgruppen täglich essen sollte, darunter auch Hülsenfrüchte. Wenn man sich an diese simplen Regeln nicht hält, wie kann man sich dann wundern, dass dies der Gesundheit abträglich sein kann? Braucht man dazu Studien? Allerdings machen die Omnivoren und Vegetarier in ihrer Ernährung noch mehr falsch und schaufeln massenhaft Tierprodukte und hochverarbeitete Lebensmittel in sich hinein. Sie bekommen zwar massenhaft Protein, Fett und Kalorien, aber haben eklatante Mängel an wichtigen Nährstoffen, die sie dann vergeblich mit gigantischen Mengen an Nahrungsergänzungsmitteln auszugleichen versuchen. Ergebnis: Fast alle Nichtveganer haben ernährungsbedingte chronische Erkrankungen und sterben dann an diesen Leiden nach einigen Jahren. Studien macht man aber über Dummheiten in der veganen Ernährung und stellt die Ergebnisse dann als repräsentativ für die vegane Ernährung dar. Warum erklärt man stattdessen den Menschen nicht lieber immer und immer wieder die Beachtung der 7 Regeln der gesunden Ernährung? Denn das würde den Menschen wirklich einen Nutzen bringen.